Tournee-Theater THESPISKARREN
Drei Männer und ein Baby
(Trois hommes et un couffin)
Komödie nach dem gleichnamigen Kino-Hit von Coline Serreau
Deutsch von Annie d’Armor und Rémy Savisky
Mit Heio von Stetten, Mathias Herrmann, Boris Valentin Jacoby, Tina Rottensteiner*, Martin Andreas Greif*
*Verhandlungen noch nicht abgeschlossen
Regie und Fassung: Christian Brey
Ausstattung: Loriana Casagrande
ca. 10. – 20. Dezember 2025
Spieldauer:
1 Stunde und 50 Minuten inkl. Pause
1986 wurde der Film mit drei Césars, darunter auch in der Kategorie „Bester Film“, ausgezeichnet und als bester fremd-sprachiger Filmbeitrag sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert.
INHALT
»Sie ist nass. Hast du Windeln gekauft?«
Drei Männer, Jacques, Michel und Pierre, überzeugte Junggesellen und Bewohner eines schicken Pariser Appartements mit häufig wechselndem Damenbesuch, finden eines Tages einen Korb mit einem Baby darin vor ihrer Tür. Das Kind ist angeblich Jacques‘ Tochter Marie. Der soll sich ab sofort um die Kleine kümmern, weil ihre Mutter Silvia, eine von Jacques zahlreichen Verflossenen, in die USA abgereist ist. Ein Schock für Pierre und Michel, denn auch Jacques ist verreist, was die beiden zu unfreiwilligen und hoffnungslos überforderten Babysittern macht. Gezwungenermaßen übernehmen Michel und Pierre die Vaterrolle und versorgen das Kind mit Fläschchen, Windeln und notfalls sogar mit einem Schlaflied. Das funktioniert mehr schlecht als recht und bietet jede Menge Anlass für absurde Situationskomik und unfreiwillig lustige Dialoge. Ohne es zu merken, erliegen die beiden zunehmend dem Charme ihrer kleinen Mitbewohnerin, die sie zwar an den Rand des Zusammenbruchs bringt, mit ihrem entwaffnenden Lächeln aber jedes gestandene Männerherz mühelos zum Schmelzen bringt. Als Jacques zurückkehrt, ist es längst um die beiden Ersatzpapas geschehen. Und dann ist da noch ein mysteriöses Paket, das nicht nur Ganoven, sondern sogar die Polizei in die Männer-WG lockt. Was steckt dahinter? Drogenschmuggel? Könnte jemand Marie das Päckchen untergeschoben haben? Was hat das alles mit Maries Mutter zu tun, die plötzlich wieder auf der Bildfläche auftaucht?
»Oh, fuck! An Windeln hab‘ ich nicht gedacht …«
Die turbulente Komödie der versierten französischen Autorin Coline Serreau macht Spaß, weil sie wie jedes gute Boulevardstück äußerst charmant mit landläufigen Rollen- und Geschlechterklischees jongliert und sie dabei geistreich hinterfragt. Ein ausgelassenes Theaterspektakel für Jung und Alt. Coline Serreaus Film „Drei Männer und ein Baby“, landete 1985 einen Riesenerfolg. Er war für den Oscar nominiert und erhielt drei Césars, unter anderem für das beste Drehbuch, das ebenfalls von Serreau stammt. 2018 wurde das Drehbuch für die Bühne adaptiert und von Coline Serreau in Paris inszeniert. Mit ihrem freundlichen Feminismus durch die Hintertür der Unterhaltung hat Coline Serreaus der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten und dank ihres kommerziellen Erfolges vielen Frauen den Weg ins Filmgeschäft geebnet. Serreaus modernisierte Bühnenfassung variiert einmal mehr mit viel Charme und augenzwinkerndem Humor scheinbar unverwüstliche Rollenbilder und zeigt, wie wunderbar befreiend Lachen sein kann.
PRESSESTIMMEN
Wie Männer das Kind schon schaukeln
Im Dialog mit einer Babypuppe brachten die Schauspielenden ein aberwitziges Spiel in Gang. (…) Marie durfte übrigens bei den drei Vätern bleiben und hatte es fortan gut – ein versöhnliches und mit viel Applaus belohntes Ende einer spitzenreichen, sehenswerten Komödie.
KAMP-LINTFORT Larissa Wettels, Neue Rhein Zeitung, 21.12.2023
Komödie „Drei Männer und ein Baby“ sorgt für Lacher
Als Zuschauer hat man an diesem Abend viel gelacht. Es ist ein Genuss, wie Alexander Flache und Tina Rottensteiner fast im Minutentakt die Rollen wechseln: Paul, Kapuzenmann, Kommissar, Apothekerin, Polizistin, Sylvia und viele mehr. Zum Teil klatschte das Publikum im Anschluss begeistert im Stehen, mit Recht: Es gab Theater vom Feinsten. (…) Der Thespiskarren hat es in hervorragender Weise verstanden, der Welt komödiantisch den Spiegel vorzuhalten.
DAHN Petra Würth, Die Rheinpfalz, 16.12.2023
„Drei Männer und ein Baby“ kräftig bejubelt
Ein Lächeln mit nach Hause zu nehmen, ist das Schönste, was einem Zuschauer oder einer Zuschauerin nach einer gelungenen Veranstaltung passieren kann. Dem Tournee-Theater Thespiskarren ist es nach ihrem Gastspiel mit „Spatz und Engel“ im März in Bad Hersfeld nun erneut gelungen, mit ihrer Inszenierung der Komödie „Drei Männer und ein Baby“ in der Stadthalle die Menschen zu begeistern.
BAD HERSFELD Vera Hettenhausen, Hersfelder Zeitung, 6.12.2023
Fröhlich-beschwingter Abend
Das Neuburger Publikum kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus, wenn die Nebendarsteller Tina Rottensteiner und Alexander Flache in die unterschiedlichen Frauenrollen schlüpfen – die beiden sind großartig. Szenenapplaus gibt es für die Hauptdarsteller, als sie Marie ein Schlaflied singen – das ist wohl die emotionalste Szene des Stücks und gelingt wunderbar. (…) Bühnenbild und Musik runden die Inszenierung perfekt ab, die französischen Ohrwürmern sorgen für das treffende Ambiente.
NEUBURG Heidrun Budke, Donaukurier, 4.12.2023
Heio von Stetten und Mathias Herrmann, beide bekannt aus Fernsehproduktionen, spielen souverän die Anti-Baby-Männer, die langsam, aber sicher an ihrer neuen Vater-Rolle Gefallen finden und beginnen, Marie ins Herz zu schließen. Tina Rottensteiner und Martin Andreas Greif, die beide in zahlreichen Nebenrollen auftreten, bringen zusätzliche Schwung ins Stück.
GÜTERSLOH Andi Kleinemeier, Die Glocke, 07.02.2023
Zuschauer erlebten amüsanten Abend
Die Gäste im voll besetzten Corneliusfeld ließen sich von der Heiterkeit auf der Bühne und der Leichtigkeit des Stücks mitreißen, genossen die Aufführung und dankten dem Ensemble mit viel Applaus.
TÖNISVORST Sigrid Blomen-Radermacher, Rheinische Post, 02.02.2023
Kino-Komödie löst in der Bühnenfassung Lachen aus
Zehn Millionen lachten im Kino, mehrere hundert am Freitagabend im sehr gut besuchten Scharoun-Theater. Immer wieder, immer öfter, sehr vergnügt. Es tut gut in dieser Zeit voller Bitternisse. Dazu trägt das Ensemble mit gekonntem Schauspiel bei.
WOLFSBURG HANS Karweik, Wolfsburger Nachrichten, 30.01.2023
Inszenierung war nicht eine Sekunde langweilig
Die flotte, sehr gut geschriebene Komödie brachte das Publikum im gut besuchten Haus am Klieversberg oftmals zum Lachen. Die Stimmung war so gut, dass es viel Zwischenapplaus gab und lang anhaltendes Klatschen am Ende. (…) Zu sehen war die deutsche Fassung von Annie d’Armor und Rémy Savisky in einer Bearbeitung von Christian Brey, der auch Regie führte. Diese Fassung war außerordentlich gut gelungen. Es war mit das Beste, was Boulevard-Theater bieten kann. Die Inszenierung war nicht eine Sekunde lang langweilig.
WOLFSBURG Robert Stockamp, Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 29.01.2023
Die vergnügliche Geschichte, die mit den drei Hauptdarstellern prominent besetzt war, sorgte im gut gefüllten Kulturhaus für beste Unterhaltung.
LÜDENSCHEID Thomas Krumm, come-on.de, 18.01.2023
Spielfreude der Schauspieler bereitet dem Publikum vergnüglichen Abend
Unterlegt mit Laune machenden französischen Ohrwürmern konnte ein amüsiertes Publikum miterleben, wie drei notorische Junggesellen völlig aus ihrem bequemen Leben gerissen werden (…).
VILLINGEN (garai), Südwest Presse, 11.01.2022
Haben sich die Geschlechterrollen über die Jahre wohl verändert, so amüsierte sich das Publikum noch immer prächtig (…). Und dank der konsequent ins Groteske getriebenen Spielweise aller Akteure wurde die Inszenierung am Ende kräftig bejubelt.
AUGSBURG-GÖGGINGEN Claudius Wiedemann, Augsburger Allgemeine, 10.01.2022
Perfekte Situationskomik
Das fünfköpfige, äußerst wandlungsfähige Ensemble sprühte nur so vor Spielfreude. Dazu kamen exzellentes Licht, Ton und Bühnenbild. (…) Immer wieder überrascht das Quintett mit perfekter Situationskomik. (…).
Ein pures Vergnügen.
FRIEDBERG (har), Wetterauer Zeitung, 04.01.2022
Komödie bringt zum Lachen, regt aber auch zum Nachdenken an
Die Komödie kommt mit rasanten Dialogen, Witz und heiterem Charme daher. Perfekt inszeniert und von großartigen Schauspielerinnen und Schauspielern auf die Bühne gebracht, hinterfragt es tradierte Rollen der Geschlechter der Vergangenheit mit derbem Machogehabe und Selbstgefälligkeit.
TITISEE-NEUSTADT Thomas Biniossek, Badische Zeitung, 11.12.2021
BIOGRAFIEN
Heio von Stetten Pierre
Geboren und aufgewachsen ist Heio von Stetten in der Nähe von Augsburg auf dem Hof seiner Eltern. Mit 16 begann er neben dem Abitur mit einer Ausbildung zum Pferdewirt. Nach Abitur und Zivildienst wurde er auf der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München aufgenommen, wo er 1986 seinen Abschluss machte. In der Folge arbeitete Heio von Stetten zunächst in der freien Theaterszene in München und Hannover, bevor er 1989 ans Theater der Jugend in München in sein erstes festes Engagement wechselte. Dort war er Teil der erfolgreichen Ära Podt/Boysen. Von 1994-96 spielte er am Volkstheater München unter der Intendanz von Ruth Drexel.
Seine Fernsehkarriere startete Heio von Stetten 1995 mit dem Film „Der schönste Tag im Leben“ (Regie: Jo Baier), in dem er die männliche Hauptrolle an der Seite von Martina Gedeck übernahm. Dafür erhielt er im Jahre 1996 den Bayerischen Fernsehpreis. Im Herbst 1996 zog es ihn für ein Jahr nach Rom, wo er mit der Hauptrolle des Vito Tropea in dem Mehrteiler „Uno di noi“, einer Koproduktion für das italienische, französische und deutsche Fernsehen, die in Italien große Erfolge feierte und mehrfach ausgezeichnet wurde, zum ersten Mal international in Erscheinung trat. Es folgte mit der Neuverfilmung von „Der Kurier des Zaren“ nach Jules Verne eine weitere internationale Koproduktion unter der Regie von Fabrizio Costa. Seinen Kinodurchbruch hatte Heio von Stetten mit dem Film: „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ (Regie: Marc Rothemund), dem erfolgreichsten Kinofilm des Jahres 1998. Zwischen 1997 und 1999 stand er für die Kinofilme „Honigmond“ und „Wer liebt, dem wachsen Flügel“ vor der Kamera, Regie führte beide Male Gabriel Barylli. In den folgenden Jahren arbeitete er sowohl in Deutschland als auch international mit vielen namhaften Regisseuren, darunter Margarethe von Trotta, Katja von Garnier, Vilgot Sjöman, Wolfgang Murnberger, Paul Harather oder Franz-Xaver Schwarzenberger, zusammen. Die beiden Letztgenannten holten ihn für jeweils drei ihrer Filme als Hauptdarsteller vor die Kamera.
Seine Vielseitigkeit und sein Charisma machten ihn zu einem der gefragtesten deutschen Schauspieler der letzten 30 Jahre. Er war als Protagonist in Komödien genauso präsent wie in Dramen, konnte sich aber auch als Charakterdarsteller etablieren, z. B. in Serien wie „Unter Verdacht“, „Polizeiruf 110“, „Der Kriminalist“, „Der Bozen Krimi“ oder in Filmen wie „der Kaktus“, wo er neben Peter Simonischek und Nadja Uhl glänzte. 2016 war er nominiert für den Jupiter Award mit „2 Familien auf der Palme“ als beste Komödie. Im Jahr 2011/2012 nahm er erfolgreich an der Drehbuchwerkstatt München teil. Sein Drehbuch mit dem Titel „Blutbirnenernte“ war nominiert für den Tankred-Dorst-Preis. Bis heute ist Heio von Stetten in weit über 130 deutschen und internationalen Kino- und Fernsehfilmen aufgetreten.
Mathias Herrmann Michel
ist Schauspielabsolvent der renommierten Otto Falckenberg Schule in München und spielte während seines Studiums an den Münchner Kammerspielen. Theaterenga-gements in Freiburg, Dortmund, Bremen, Bonn, Mannheim, Basel, Düsseldorf, Berlin und Köln folgten. Sein Filmdebüt gab er 1987 in Ralf Huettners Überraschungserfolg „Das Mädchen mit den Feuerzeugen“. 1995 zog Mathias Herrmann internationale Aufmerksamkeit mit einer Hauptrolle in „De Partizanen“ auf sich, einem holländischen Weltkriegsdrama, das u. a. für einen Emmy nominiert war. Einem breiten Fernsehpublikum wurde er durch seine Rolle in „Ein Fall für Zwei“ bekannt. Es folgten zahlreiche TV-Hauptrollen, u. a. in der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Produktion „Das Phantom“. Als Oberstaatsanwalt war Mathias Herrmann in der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ zu sehen. OSCAR-Preisträger Florian Gallenberger engagierte ihn für „John Rabe“, der mit vier Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet wurde (u. a. als Bester Film und 2018 für „Grüner wird‘s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“. In dem Erfolgsstück „Unsere Frauen“ von Éric Assous stand Mathias Herrmann zuletzt über 200 Mal auf der Bühne und begeisterte Kritik und Publikum.
Boris Valentin Jacoby Jacques
Der in Solingen geborene spätere Burgschauspieler studierte von 1989 bis 1992 Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Gleich im dritten Studienjahr engagierte ihn der Regisseur und Intendant Claus Peymann an das Burgtheater Wien. Bis 1999 arbeitete er dort mit Peymann („Zurüstungen für die Unsterblichkeit“, „Edward II“) und weiteren renommierten Regiegrößen wie u. a. Peter Zadek, Ruth Berghaus, Hans Neuenfels, Wolfgang Engel und Achim Freyer. Als Peymann 1999 seine Intendanz am Berliner Ensemble antrat, nahm er Boris Valentin Jacoby mit in die Hauptstadt. Dort war der Schauspieler in 18 Jahren Festengagement an über 50 Produktionen beteiligt, u. a. spielte er unter der Regie von Claus Peymann Claudio in Shakespeares „Maß für Maß“ und Dunois in Schillers „Die Jungfrau von Orleans“. Außerdem arbeitete er dort mit so bekannten Regisseuren wie George Tabori („Die Brechtakte“, „Erdbebenconcerto“, „Die Juden“, „Jubiläum“), Robert Wilson („Wintermärchen“, „Lulu“), Leander Haußmann („Ein Sommernachtstraum“, „Woyzeck“, „Der gute Mensch von Sezuan“, „Drei Schwestern“, „Der Danksager“), Philip Tiedemann („Die Kleinbürgerhochzeit“, „100 Fragen an Heiner Müller“) und Sebastian Sommer („Baal“). Gemeinsam mit Claus Peymann entstanden für die Salzburger Festspiele die vielbeachteten Uraufführungen „Die Unsichtbare“ von Christoph Ransmayr und „Da Ponte in Santa Fee“ von Peter Turrini. Mit so wichtigen Produktionen wie Shakespeares „Titus Andronicus“ (Regie: Wolfgang Engel) bzw. „Richard II.“ (Regie: Claus Peymann) fuhr er 1995 und 2001 zum Berliner Theatertreffen – ein Ritterschlag für jeden deutschen Schauspieler. Erfolgreich meisterte Jacoby außerdem eigene Ausflüge ins Regiefach, u. a. am Berliner Ensemble mit seiner Inszenierung von „Schule mit Clowns“ von F. K. Waechter. Auch als Sprecher ist er gefragt und hat zahlreiche Features und Hörspiele sowie Fernseh- und Kinodokumentationen eingesprochen. Seit Sommer 2017 ist er freiberuflich tätig und gastiert u. a. am Schlosspark Theater Berlin als Bräutigam in Brechts „Die Kleinbürgerhochzeit“ oder bei Musik&Theater Saar als Bassa Selim in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“.
Coline Serreau Drehbuch
hat Literatur-, Musikwissenschaft und Schauspiel studiert und stand in Rollen von Shakespeare, Pirandello und Brecht auf der Bühne. Parallel begann sie, Drehbücher und Theaterstücke zu schreiben. Ihr Spielfilmdebüt „Pourquoi pas“, eine ironische Dreiecksgeschichte über die sexuelle Befreiung in der Nach-68-Generation, wurde mit dem Prix Sadoul ausgezeichnet. Ein Sensationserfolg wurde ihr Film „Drei Männer und ein Baby“/„Trois hommes et un couffin“, dreifach ausgezeichnet mit dem wichtigsten französischen Filmpreis CÉSAR. Allein im Großraum Paris sahen über zwei Millionen Zuschauer den Film. 2018 folgte die Bühnenadaption. Mit ihrem freundlichen Feminismus durch die Hintertür der Unterhaltung hat Coline Serreau 1985 weitaus mehr getan, als der patriarchalen Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Dank ihres kommerziellen Erfolges ebnete sie für viele weitere Frauen den Weg ins Filmgeschäft. Neben Kinound Dokumentarfilmen schrieb sie Theaterstücke, in deren Uraufführungen, meistens inszeniert von ihrem Ehemann Benno Besson, sie immer eine Hauptrolle übernahm.
Christian Brey Regie, Textfassung
ist ein leidenschaftlicher Theatermensch und als Schauspieler, vor allem aber als Regisseur unermüdlich mit Inszenierungen für die deutschsprachigen Bühnen beschäftigt. Dabei bewegt es sich gern über Genregrenzen hinweg, ob Komödie oder ernstes Fach, Operette oder Musical, Breys bisheriges Schaffen ist äußerst facettenreich. Zu seinen jüngeren Regiearbeiten gehört Peter Shaffers „Komödie im Dunklen“ am Volkstheater Wien (2018) oder „Dracula“ für das Theater und Orchester Heidelberg, aufgeführt im Hof des Heidelberger Schlosses (2019). Die Rhein-Neckar-Zeitung meinte dazu, Brey habe den Gruselklassiker „lustvoll“ ausgeschlachtet – „Gagatainment“ sei garantiert.
Christian Brey, geboren 1973 in Geldern am Niederrhein, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, wo er 1998 auch seinen Abschluss machte. Von 1997 bis 2011 war er fest am Schauspiel Stuttgart engagiert. Dort war er in so unterschiedlichen Stücken zu sehen wie in Sarah Kanes beklemmendem „Gesäubert“ („Cleansed“) in der Regie Martin Kušej oder in Stephan Kimmigs Inszenierung von Moritz Rinkes heiterem Stück „Der Mann, der noch keiner Frau Blöße entdeckte“. Brey arbeitete auch mit dem Regisseur Hasko Weber in Ödön von Horváths „Die Bergbahn“ und mit Marc von Henning zusammen und spielte in allen Stuttgarter Inszenierungen des Regisseurs und Bühnenautors René Pollesch, der 2002 vom Fachmagazin „Theater heute“ für seine Prater-Trilogie zum besten deutschsprachigen Dramatiker gewählt wurde und aktuell der designierte Nachfolger von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne ist.
Bereits 2006 wechselte Christian Brey mit dem Stück „Hotel Hotel“ nach einer Fernsehserie des britischen Comedians und Autors John Cleese ins Regiefach. Die Zusammenarbeit mit René Pollesch und Harald Schmidt intensivierte sich, nachdem Harald Schmidt ab 2007 Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart wurde. Noch 2007 fand unter Breys Regie die Premiere des Liederabends „Elvis lebt – Und Schmidt kann es beweisen“ statt und 2008 folgte das von Schmidt konzipierte Hamlet-Musicals „Der Prinz von Dänemark“, Regie ebenfalls Christian Brey. In Stuttgart inszenierte Brey außerdem „Der Boss vom Ganzen“ von Lars von Trier sowie die Komödie „Volpone“ des Shakespeare-Zeitgenossen Ben Jonson, bearbeitet von Soeren Voima, einem Pseudonym, hinter dem sich ein Kollektiv von Theaterleuten aus dem Umfeld des Frankfurter TAT verbarg. Die Titelrolle war wieder mit Harald Schmidt besetzt. Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Schmidt kam es 2009 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, wo die beiden Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ aufführten. Breys und Schmidts dezidiertes Ziel, die Operette neu zu beleben, fand Die Welt gelungen und titelte: „’lustige Witwe‘ hat Klasse“. Seit 2009 gehörte Brey auch zum festen Team von Harald Schmidts Late-Night-Show im Fernsehen. 2010 hatte Breys Inszenierung von „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn im Theater Chemnitz Premiere und 2012 „Harold und Maude“, ein Klassiker, der in der Verfilmung von Hal Ashby Kinogeschichte geschrieben hatte. 2012 arbeitete Brey am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und inszenierte die französische Komödie „Der Vorname“ von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière. Im Herbst 2013 folgte am Theater Osnabrück David Gieselmanns „Die Phobiker“ als Uraufführung, sowie die Deutschsprachige Erstaufführung von Richard Beans Goldoni-Adaption „Diener zweier Herren“ und „Ein Mann, zwei Chefs“ am Theater Münster. 2014 führt er Regie bei „Doppelfehler“ von Barry Creyton an der Komödie am Kurfürstendamm und bei „Dinner für Spinner“ von Francis Veber am Theater Bielefeld.
Immer wieder wird Christian Brey zu wichtigen Theaterfestivals eingeladen, u. a. war er Gast beim Heidelberger Stückemarkt und den Autorentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin. Nebenbei findet Christian Brey sogar Zeit für die Nachwuchsförderung. Er unterrichtet in Workshops, u. a. an der Folkwang Universität der Künste.