Geächtet (Disgraced)

Koproduktion mit Schauspielbühnen in Stuttgart,
Altes Schauspielhaus
GEÄCHTET (DISGRACED)
Schauspiel von Ayad Akhtar
Deutsch von Barbara Christ
Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis für Theater 2013      

Regie: Karin Boyd
Mit Natalie O’Hara, Patrick Khatami, Markus Angenvorth,
Diana Marie Müller, Christopher Gollan
(5 Mitwirkende)

25.02.2020 – 15.03.2020


INHALT

Wenn ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, der Political Correctness über alles stellt, eine aufgestiegene Afroamerikanerin im Karriere-Rausch und eine weiße Amerikanerin, die der Kunst des Islams verfallen ist, sich zum Abendessen treffen, dann ist das Konfliktpotenzial bereits gewaltig. Wenn dann noch äußere Einflüsse wie Eifersucht, Minderwertigkeitsgefühle und Job-Neid den Spannungen Zündstoff liefern, ist die Eskalation der Situation vorprogrammiert. So hält Pulitzer-Preisträger Ayad Akthar in „Geächtet“ der gebildeten, vermeintlich toleranten und selbstgerechten amerikanischen Mittelschicht den Spiegel vor…
Der Pakistani Amir ist erfolgreicher Anwalt und glücklich mit Emily verheiratet, die als Künstlerin kurz vor dem Durchbruch steht. Dazu bedarf es nur ein wenig der Unterstützung von Kurator Isaac, der mit seiner Frau Jory, die wiederum eine Konkurrentin von Amir in der Anwaltskanzlei ist, zum Dinner vorbeikommt. Als Isaac Emily die frohe Nachricht überbringt, dass ihre Werke in seiner nächsten Ausstellung gezeigt werden, scheint der Abend perfekt zu laufen. Wenigstens für den Bruchteil einer Sekunde. Denn augenblicklich beginnen die Diskussionen um Tradition, Glaube und Fundamentalismus. Wenn Amir erzählt, wie er an Flughäfen angestarrt wird, weil man in ihm immer einen Terroristen vermutet oder Jory sich empört, dass die Verschleierung der Frau das Individuum auslösche, fliegen harte Thesen durch die Luft. Und viele von ihnen schweben noch lange im Raum.
Nach und nach kommen die (Vor-)Urteile und Weltanschauungen der vier sehr unterschiedlichen Menschen in den Dialogen zum Vorschein und buchstäblich auf den Tisch. Zwischendurch reicht man Pfeffermühle und Brot hin und her. Als schließlich der Alkohol die Zungen löst, werden die Diskussionen hitziger. Amir begreift nicht, was seine Frau am Islam fasziniert. Er selbst sieht darin eine rückständige Stammes- und Wüstenkultur, die für ihn keine erstrebenswerte Lebensform darstellt. Isaac, der die Argumente Amirs immer wieder beschwichtigt, wird von Emily angeklagt, überall Antisemitismus zu argwöhnen. Und dann dringt auch noch eine bittere Nachricht in die Runde: Jory ist befördert worden, obwohl Amir viel länger in der Kanzlei arbeitet als sie. Ist es weil…? Und warum stellt sich diese Frage überhaupt?
Die Auseinandersetzung mit gängigen Klischees über religiöse oder ethnische Zugehörigkeiten bestimmt dieses Stück, das viel mit den tragikomischen Theaterstücken von Yasmina Reza gemein hat. Von subtil bis nachdenklich, von brüllend komisch bis aggressiv – immer geht es darum, die eigene Meinung und Perspektive zu hinterfragen.„Geächtet“ ist ein unverzichtbares Stück Literatur in einer multikulturellen Welt, in der es noch immer an adäquaten Antworten auf die drängenden Fragen mangelt. 



BIOGRAFIEN

DER AUTOR
Der US-amerikanische Dramatiker, Schauspieler, Roman- und Drehbuchautor Ayad Akhtar wurde 1970 als Sohn pakistanischer Einwanderer in New York City geboren und wuchs in Milwaukee, Wisconsin auf. Schon auf der High-School interessierte er sich für die Schriftstellerei. Er studierte Theater an der renommierten Brown University in Rhode Island, wo er in diversen Uni-Produktionen zu sehen war. Danach ging er für ein Jahr nach Italien, um bei Jerzy Grotowski, dessen Assistent er später wurde, Schauspielunterricht zu nehmen. Zurück in den USA gab er dann selber Schauspiel-Workshops und machte gleichzeitig seinen Master-of-Arts-Abschluss in Filmregie an der New Yorker Columbia University School of the Arts. Dort kam ihm gemeinsam mit zwei Kommilitonen die Idee zu dem Film „The War Within“ (2005), der den Werdegang eines normalen Mannes zum radikalen Terroristen darstellt; Ayad Akhtar selbst spielte hier den Möchtegern-Terroristen Hassan; der Film erhielt 2006 eine Nominierung für den Independent Spirit Award in der Kategorie Bestes Drehbuch. 2011 stand Akhtar außerdem im HBO-Film „Too Big to Fall“ u. a. mit William Hurt, Topher Grace, Bill Pullman und Paul Giamatti vor der Kamera.
2012 veröffentlichte Akhtar seinen von der Literaturkritik vielfach gelobten ersten Roman „American Dervish“ (dt. „Himmelssucher“), der in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Die Coming-of-Age-Geschichte eines pakistanisch-amerikanischen Jungen namens Hayat, der in Milwaukee aufwächst, war u. a. Buch des Jahres des vielgelesenen Oprah-Winfrey-Magazins O.
Mit der Befindlichkeit US-amerikanischer Muslime (speziell nach 9/11) beschäftigt sich Akhtar auch in seinen schnell aufeinanderfolgenden Theaterstücken: Gleich sein erstes Schauspiel „Disgraced“ (dt. „Geächtet“) wurde ein großer Erfolg. Premiere feierte „Disgraced“ im Januar 2012 mit der American Theater Company in Chicago, wurde dann als Eröffnungsproduktion am neuen LCT3/Lincoln Center in New York gezeigt und am Bush Theatre in London inszeniert; 2014 hatte es seine Broadway-Premiere am Lyceum Theatre in New York. „Disgraced“ erhielt den Pulitzer-Preis für Drama 2013, den OBIE Award 2013, eine TONY-Award-Nominierung als Bestes Theaterstück 2015 und wurde bei der Kritikerumfrage der deutschen Fachzeitschrift Theater heute zum Ausländischen Stück des Jahres 2016 gewählt. Die Zeitschrift American Theatre führte Ayad Akhtar mit 18 US-Produktionen und drei internationalen Produktionen von „Disgraced“ sogar als meistgespielten Dramatiker der Spielzeit 2015/16.
Akhtars zweites Theaterstück „The Who & The What“ (dt. „Afzals Tochter“) erlebte seine Uraufführung 2012 am La Jolla Playhouse in San Diego und feierte 2014 am Lincoln Center in New York Premiere. Neben dem OBIE Award 2015 gewann es auch den Outer Critics Circe Award 2015. Akhtars drittes Stück „The Invisible Hand“ (dt. „Die unsichtbare Hand“) wurde ebenfalls 2012 uraufgeführt, und zwar am Repertory Theatre of St. Louis; 2014 folgte die New Yorker Premiere beim New York Theatre Workshop. Im August 2016 hatte Akhtars bislang jüngstes Theaterstück über eine feindliche Firmenübernahme in San Diego Premiere: „Junk: The Golden Age of Debt“. Bis zum 7. Januar 2018 war es auch am Lincoln Centre in New York zu sehen, im April 2018 hat es am Deutschen Schauspielhaus Hamburg sowie am Bayerischen Staatsschauspiel in München Premiere. Akhtar war Stipendiat mehrerer Kultur-Institutionen (u. a. MacDowell, Djerassi, Sundance Institute) und Vorstandsmitglied der in Saratoga, New York angesiedelten Künstlerkolonie Yaddo sowie beim US-Schriftstellerverband PEN America und beim New York Theatre Worshop. 2016/2017 war Ayad Akhtar Resident Playwright bei Arena Stage im Mead Center for American Theater in Washington D.C.

REGIE
Karin BoydKarin Boyd_©_Henry_Husen ist Schauspielerin und Theaterregisseurin. Sie absolvierte ein dreijähriges Schauspielstudium an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock (heute Hochschule für Musik und Theater Rostock), gefolgt von einer zusätzlichen Gesangsausbildung im Fachbereich Chanson an der Musikschule Friedrichshain in Berlin. Nach Engagements an mehreren Bühnen kam sie 1973 ans Maxim-Gorki-Theater Berlin, an dem sie zehn Jahre lang spielte. Daneben hatte sie auch erste Film- und Fernsehaufgaben für die ostdeutsche DEFA und das Fernsehen der DDR. Ihren Durchbruch als Darstellerin schaffte sie 1981 in der Rolle der Tänzerin Juliette Martens in István Szabós Oscar-prämiertem Film „Mephisto“ an der Seite von Klaus Maria Brandauer. Ab 1983 spielte sie an diversen bundesdeutschen Bühnen Theater, trat aber auch in Fernsehserien wie „Ein Fall für Zwei“ und „Die Sitte“ auf. Daneben moderierte sie in den 1990er Jahren diverse Fernsehformate. Es folgten freiberufliche Arbeiten als Schauspielerin bei Film und Fernsehen sowie als Regisseurin an verschiedenen Bühnen.

DARSTELLER

NaNatalie O'Hara_©_Susanne Sigltalie O’Hara absolvierte Ihre Ausbildung an der Stage School of Music, Dance & Drama in Hamburg (1996-1999). Ferner erhielt sie Schauspielunterricht bei Dr. Horst Antlitz in Hamburg (2000 bis 2002) und nahm von 2002 bis 2009 an Workshops in Method Acting bei Geraldine Baron teil. Tanz, Gesang und Klavier gehörten ebenfalls zu ihrer Ausbildung. Seit 2000 spielt Natalie O’Hara Theater, u. a. am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, dem Contra-Kreis-Theater Bonn, und der Komödie im Bayerischen Hof München, wo sie 2010 in Horst Johannings gefeierter Inszenierung von „Die 39 Stufen“ spielte. Weitere Aufführungen waren 2011 „Verliebt, verlobt, … verliebt“ im Contra Kreis Theater in Bonn, 2012 „Rain Man“ im Fritz Rémond-Theater in Frankfurt/Main und „Sylt – Ein Irrtum Gottes?“ in den Hamburger Kammerspielen sowie 2014 „Auf und davon“ in der Komödie im Marquardt in Stuttgart. Mit diesem Stück war sie 2015/2016 an der Seite von Max Tidof auch für das Tournee-Theater Thespiskarren unterwegs. In Stuttgart spielte sie außerdem die Titelrolle in Lessings „Minna von Barnhelm“ (2014), Sophie in „Im Himmel ist kein Zimmer frei“ (2016/2017) und Emily in „Geächtet“ (2017/2018). 2019 ist sie an den Hamburger Kammerspielen in Francis Vebers Komödie „Die Nervensäge“ zu sehen. Vor allem ist die Schauspielerin aber in Film und Fernsehen präsent. Dem ZDF-Publikum wurde sie unter anderem mit Hauptrollen in mehreren Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen bekannt. Seit 2008 ist sie durchgängig in einer Hauptrolle der ZDF-Reihe „Der Bergdoktor“ zu sehen. Weiterhin spielte sie in Episodenrollen in mehreren „SOKO“-Serien sowie in „Küstenwache“, „Um Himmels Willen“ und „Rosenheim Cops“ mit und stand für die ORF-Reihe „Die Toten von Salzburg“ vor der Kamera. 2013 spielte Natalie O’Hara in Niels Loofs Kino-Komödie “Playground:Love“, die 2015 in die Kinos kam. Ihr Debüt als Moderatorin gab sie 2013 beim Göttinger „Pop-Meets-Classic – Das Jubiläum”. Mit „Geächtet“ ist sie seit 2017 für das Tournee-Theater Thespiskarren unterwegs.

Patrick Khatami Patrick Khatami_c_Robert Reckerabsolvierte sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seine Anfänge im Theater machte er am Staatstheater Darmstadt und über Engagements an der Landesbühne Niedersachen und am Stadttheater Pforzheim sowie an den Münchner Kammerspielen, gelangte er nach Berlin, wo er die verschiedensten Bühnen bespielte, u. a die Tribüne Berlin, das Theater unterm Dach, den Heimathafen Neukölln, sowie die Vagantenbühne, die Sophiensäle und den Theaterdiscounter. Darüber hinaus stand er am FFT Düsseldorf, am Staatstheater Cottbus und am Theater Oberhausen auf der Bühne. Am English Theatre Berlin ist er 2019 in der Multimedia Performance „Stuck in Orbit“ zu sehen. Für Film und Fernsehen arbeitet er parallel zum Theaterspielen seit 2001 und ist u. a bekannt aus diversen Kurzfilmen, wie „Freitagnacht“, „Dreck“, „Western“, „Chickens Club“, „Der letzte Gang“ und „Die Reise“. Er spielte für ARD, ZDF, SAT.1, u. a. in „Tatort“, „SOKO Wismar“, „Die Pfefferkörner“ „Der Kriminalist“ und „Ein Sommer in Sizilien“ oder „Stefanie – eine Frau startet durch“. Auf der Kinoleinwand zeigt er 2015 in „Marcel über den Dächern“ und 2017 in „Wir schaffen das schon“ sein schauspielerisches Können. 2019 spielte er in der Serie „Für Umme“.

Markus Angenvorth©AltesSchauspielhausStuttgartMarkus Angenvorth absolvierte seine Ausbildung an der Schauspielschule Arturo in Köln. Anschließend ging er von 2002 bis 2004 ins Festengagement ans Theater Trier, danach für fünf Jahre ans Theater der Stadt Koblenz. Zu seinen Rollen gehören u. a. die Titelrollen in „Hamlet“, „Jedermann“, „Elling“ und „Klamms Krieg“, Paul Sheldon in „Misery“, Simon Zelaotes in „Jesus Christ Superstar“, Stuart in „Kochen mit Elvis“, Frank Gardner in „Frau Warrens Gewerbe“, Jacob in „La Cage aux Folles“, der Tambourmajor in „Woyzeck“, König Artus in „Merlin“, der Feldprediger in „Mutter Courage“, Chandebise/Poche in „Der Floh im Ohr“ und viele andere. Seit 2009 arbeitet er als freier Schauspieler. An den Schauspielbühnen Stuttgart war er bereits als Orsino in „Was ihr wollt“, Vincent in „Der Vorname“, Carter in „Fettes Schwein“ und als Manfred in „Showtime“ zu sehen. Mit seinem Solo-Stück „Klamms Krieg“ ist er immer wieder auf deutschen Bühnen zu sehen und mit der Uraufführung des Stückes „Sternenkind“ von Alexandra Freund an der KUFA Koblenz hat er 2013 seine erste Regiearbeit vorgelegt. 2019 steht er in Münster als Frank in Willy Russels „Rita will’s wissen“ auf der Bühne.

Diana Marie Mueller_c_Florian LohmannDiana Marie Müller
debütierte nach Abschluss ihrer Schauspielausbildung in München in der Titelrolle Momo am Theater Oberhausen. Noch während ihrer Ausbildung war sie an den Kammerspielen München sowie bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele zu erleben. Es folgten Engagements u. a. am Staatstheater Nürnberg, am Jungen Theater Augsburg, am Metropoltheater München, in Österreich am Stadttheater Klagenfurt, am Landestheater Linz und am Landestheater Salzburg. In Hamburg stand sie bei der Wiedereröffnung des Ohnsorg Theaters in Michael Bogdanovs Inszenierung von „Ein Sommernachtstraum“ auf der Bühne. Sie war Teil der Hauptbesetzung der schwäbischen Erfolgsserie „Die Kirche bleibt im Dorf“ und ist regelmäßig in Kino und TV zu sehen. Der Tanzfilm „Close“, in dem sie eine Choreografin aus New York spielt, premierte bei den Filmfestspielen in Cannes, die Kinokomödie „Safari – Match me if you can“ und der mehrfach ausgezeichnete „Polizeiruf 110 – Cassandras Warnung“ unter der Regie von Dominik Graf feierten auf dem Filmfest München Premiere. Aktuell steht sie als Polizistin der Spurensicherung für den Stuttgarter „Tatort“ vor der Kamera. Als Sprecherin lieh sie ihre Stimme anspruchsvollen ARTE-Produktionen wie „Rachel oder Die Mädchenbanden von L. A.“ und ist zudem immer wieder in erfolgreichen Film- und Serien-Formaten wie z.B. „Game of Thrones“, „Law & Order“, „Black Mirror“ u. a. als Synchronsprecherin zu hören. Bereits seit Gründung der Bühne für Menschenrechte im Jahr 2011 engagiert sich Diana Marie Müller im gesamten deutschsprachigen Raum, um auf weltweite Verletzungen der Menschenrechte aufmerksam zu machen.

Gollan, Christopher (c) David Chebbi

Christopher Gollan wurde 1997 geboren und schloss 2018 das Schauspielstudium ab. Der Nordrhein-Westfale erhielt seine Ausbildung an der Theaterschule Aachen. Bereits während des Studiums spielte er so unterschiedliche Rollen wie Ferdinand in Schillers „Kabale und Liebe“, Just in Lessings „Minna von Barnhelm“, Philinte in Molières „Der Menschenfeind“ oder Tom Sawyer im gleichnamigen Bühnenstück nach Mark Twains berühmtem Roman. Mit „Geächtet“ gab der vielversprechende Nachwuchsschauspieler in der Spielzeit 2018/2019 sein Debüt beim Tournee-Theater Thespiskarren.


PRESSESTIMMEN

Die hervorragende Schauspielerleistung, insbesondere von Patrick Khatami (Amir), wurde zurecht mit minutenlang anhaltendem Applaus belohnt.
BERGISCH GLADBACH Susan Nagel, Kölner Stadt-Anzeiger, 19.03.2020.

(…) Abend von brillanten Schauspielern und einer ausgefeilten Regie (Karin Boyd). (…) Vor allem Partrick Khatami als Anwalt Amir überzeugt durch seine ungestüme Hoffnung, auch als Fremder endlich in Amerika angekommen zu sein, durch seine jugendhafte Liebe zu Emily und durch seine Verletzlichkeit. (…) Wunderbar auch seine Partnerin Nathalie O’Hara als Emily sowie Diana Marie Müller als kapriziöse, charmante Jory. (…) Spannend wie ein Krimi, und das Publikum geht atemlos mit. Intensiver, verdienter Beifall für ein aktuelles, ernsthaftes Thema und großartige Schauspieler!
WALDSHUT-TIENGEN Rosemarie Tillessen, Südkurier, 12.3.2020.

„Geächtet“ fordert Schauspieler und Publikum bis zuletzt
Insgesamt punktet die Inszenierung von Boyd als ein ethisches Potpourri aus enormer emotionaler Wucht und glänzenden schauspielerischen Leistungen. Beeindruckend ist außerdem, wie gesellschaftliche Kritik und Themen im zeitgenössischen Theater nachwirken und funktionieren: wie Schwarz-Weiß-Denken aufgebrochen wird, damit die Erkenntnis die Oberhand gewinnt, dass weder Schwarz noch Weiß richtige Farben sind.
VERDEN Christel Niemann, Achimer Kreisblatt, 30.11.2018.

Es ist ein Theater-Erlebnis der besonderen Art, dem tadellos aufeinander eingestellten, mit großer Spielfreude agierenden Ensemble dabei zuzusehen, wie sich scheinbare Idylle auflöst und auf eine mit Händen zu greifende Katastrophe zusteuert.
UELZEN Folkert Frels, Allgemeine Zeitung, 29.11.2018.

Patrick Khatami als Amir überzeugt, vom smarten Karrieristen bis zu verbalen und körperlichen Ausrastern, über die ganze Länge des Stücks mit seinem intensiven, äußerst facettenreichen Spiel. (…) Auch Markus Angenvorth als etwas blasierter, sich politically correct fühlender Galerist, Jillian Anthony als aufstrebend-freigeistige Rechtsanwältin und die aus vielen Fernsehproduktionen bekannte Natalie O’Hara als charmante wie tiefgründige Emily machten das Gastspiel zu einem Erlebnis, das vom Publikum mit herzlichem Beifall gewürdigt, noch lange nachklingen wird.
NAGOLD Barbara Rennig, Schwarzwälder Bote, 21.11.2018.

Aus Harmonie wird blanke Wut
Theaterstück „Geächtet“ überzeugt mit geschliffenen Dialogen und starken Darstellern

Dem ausgezeichneten Ensemble gelang es, die ganze emotionale Wucht auf die Bühne zu bringen. Es ließ das Publikum den Wechsel von charmanter Plauderei über fiese Sticheleien bis hin zu explosiven Wutausbrüchen mit durchleiden. Dabei fesselt das Stück mit geschliffenen Dialogen, denen es auch nicht an scharfzüngigem Witz fehlt.
ESPELKAMP Jan Lücking, Westfalen-Blatt, 14.11.2018.

Das alles ist so glänzend gespielt, dass sich das Publikum nicht entziehen kann. Amirs tiefer Sturz geht an die Nieren. Die ganz große Stärke des Stücks ist es jedoch, über das Einzelschicksal hinauszuweisen und den Finger auf die Wunde der Gesellschaft zu legen.
ESPELKAMP Cornelia Müller, Neue Westfälische, 14.11.2018.

So viel Sprengstoff auf der Bühne! Das Schauspiel „Geächtet“ von Ayad Akhtar zeigt, wie tief die Ängste und Vorurteile in die westliche Gesellschaft eingedrungen sind. Tournee-Theater Thespiskarren beeindruckte das Lingener Theaterpublikum mit der Produktion der Schauspielbühnen in Stuttgart. (…) Selten erlebt man eine Inszenierung von solch emotionaler Wucht. (…) Mit Standing Ovations dankten die Zuschauer den fünf Schauspielern für das bewegende Theatererlebnis.
LINGEN Elisabeth Tondera, Lingener Tagespost, 12.11.2018.

Ein starkes Stück, ein starkes Ensemble.
IMMENSTADT Rosemarie Schwesinger, Allgäuer Zeitung, 27.03.2018.

Langanhaltender Beifall für die hervorragend spielenden Menschen auf der Bühne.
SCHWEINFURT Charlotte Wahler, Volksblatt, 21.03.2018.

Tournee-Theater Thespiskarren gelingt mit Pulitzer-Preis bedachtem Stück „Geächtet“ eine beeindruckende Aufführung.
BÜHL (urs), Badisches Tagblatt, 21.03.2018.

Starke Botschaften: Das Schauspiel „Geächtet“ überzeugte (…) in jederlei Hinsicht.
WALDKRAIBURG Kirsten Benekam, Mühlendorfer Anzeiger, 17.03.2018.

Das Stück spielt mit dem Leben von fünf Menschen. Und die hervorragenden Schauspieler spielen da mit. Mit vollem Einsatz, mit einer glaubhaften Innerlichkeit, die jedem Charakter in jeder Situation Präsenz und eine nachvollziehbare Entwicklung über fast zwei Stunden Spieldauer gibt.
KEVELAER Michael Nicolas, Kevelaerer Blatt, 15.03.2018.

Amir war der Mittelpunkt des Stückes und Patrick Khatami spielte ihn großartig, faszinierte durch seine Intensität. Voller innerer und äußerer Spannung, sprachlich sehr nuanciert, immer hellwach trug er den Abend zum Erfolg. Bravo!
NEUMÜNSTER Karin Hartmann, Holsteinischer Courier, 10.03.2018.

Das Stück ist nah am Puls der Zeit, die Zuhörer klatschten lange Beifall.
IBBENBÜREN Brigitte Striehn, Ibbenbürener Volkszeitung, 07.03.2018.

Fazit: ein ganz wichtiges Gegenwartsstück, ein renommiertes Schauspielhaus, tolle Schauspieler! Der Beifall war intensiv.
NORDHORN Bernd Durstewitz, Grafschafter Nachrichten, 06.03.2018.

Viel Beifall für einen nachdenklichen Theaterabend.
WOLFENBÜTTEL Rainer Sliepen, Wolfenbütteler Zeitung, 04.03.2018.

Vier Akteure, ein Abendessen und jede Menge gesellschaftspolitischer Zoff: Das Theaterstück „Geächtet“ fesselte das Publikum in der Festhalle Opladen bis zum Schluss.
LEVERKUSEN Monika Klein, Rheinische Post, 02.03.2018.

„Geächtet“ ist ein fesselndes, zur Selbstreflexion anregendes Stück, das sorgfältig die Spannung aufbaut und mit vielen Paukenschlägen zu entladen weiß – die noch lange nachhallen werden.
DREIEICH (zsi), StadtPost, 01.03.2018.

Die Zuschauer waren beeindruckt von Karin Boyds Inszenierung, die die Macht der Vorurteile, die Brüchigkeit menschlicher Beziehungen, den vergeblichen Kampf um Anerkennung so intensiv vermittelten, aber auch von der starken Leistung der Schauspieler, vor allem von Patrick Khatamis Wandlung vom Anwalt, der es scheinbar geschafft hatte, zum Gebrochenen, Entwurzelten, „Geächteten“.
WORMS Ulrike Schäfer, Wormser Zeitung, 28.02.2018.

Die Akteure hatten einen Nerv der Zeit getroffen.
IDAR-OBERSTEIN Jutta Gerhold, Nahe-Zeitung, 28.02.2018.

Regisseurin Karin Boyd lässt den Akteuren Raum, um die einzelnen Ebenen, auf denen sie sich in Kampfhähne verwandeln, zu entwickeln.
AMBERG Johann Frischholz, Amberger Zeitung, 23.02.2018.

Das Stück in der Inszenierung Karin Boyds wirft Fragen einer globalisierten, internationalen Welt auf. Fragen, die von den eindrucksvoll spielenden Darstellern mit Nachdruck aufgeworfen werden und die Individuen und Gesellschaft für sich beantworten müssen.
HERFORD Ralf Bittner, Neue Westfälische, 20.02.2018.

Pressestimmen zur Stuttgarter Premiere

In dem klug konstruierten Konversationsstück mit seinen pointierten Dialogen greift ein Rädchen ins andere, ein Wort gibt das nächste, die Themen Rassismus, Identität und Selbsthass werden über die Bande der Kunstgeschichte gespielt, bis es zum Showdown beim Dinner mit einem befreundeten Pärchen kommt.
STUTTGART Dorothee Schöpfer, Stuttgarter Nachrichten, 30.10.2017.

Vordergründig geht es um Islamkritik, aber dahinter steckt mehr. Es geht um nicht weniger als den Umgang von Menschen miteinander, ihre Egoismen, ihren Fleiß, andere besiegen zu wollen, ihre kleinen und großen Sauereien.
STUTTGART Arnim Bauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 02.11.2017.

Und so geht die Bombe also hoch, an diesem Abend, alle Körperspannung und Geschmeidigkeit, die Regisseurin Karin Boyd ihr Ensemble eingangs zur Schau stellen lässt, alles Selbstbewusstsein ist dahin. Akhtars Botschaft dieses diskutierenswerten und dramaturgisch vorbildlich verdichteten Wortgefecht-Stückes: Man kann es auch übertreiben mit der Anpassung.
STUTTGART Patricia Fleischmann, Bietigheimer Zeitung, 02.11.2017.

Patrick Khatami zeigt die Verletzlichkeit und das Brüchige im Charakter dieses überangepassten Amir mit den superteuren Hemden, der nicht ganz legal seinen Namen von Abdullah in Kapoor ändert, was indisch klingt und damit geeigneter ist als Türöffner in die Welt der Mächtigen und Reichen. (…) Markus Angenvorth spielt den blasierten Kunstfuzzi mit unerschütterlicher Steifheit. (…) In seiner agressiv-zynischen Arroganz ist Angenvorth unschlagbar.
STUTTGART Petra Bail, Eßlinger Zeitung, 02.11.2017.

Kritiker*innenumfrage von Theater Heute 2016
Berliner Triumph
…. Als Ausländisches Stück des Jahres wurde wiederum sehr eindeutig „Geächtet“ von Ayad Akthar ausgezeichnet …..
(Kultiversum /sae)

Das eine Stück heißt TERROR, das andere GEÄCHTET: An deutschen Bühnen sind es die meistgespielten Stücke der Saison.
MÜNCHEN Hubert Spiegel, FAZ, 06.02.2016.

„Geächtet“ wird als ,Stück der Stunde’ gehandelt und in diesem Jahr noch in mehreren deutschen Theatern zu sehen sein.
BERLIN Stefan Bock, Der Freitag, 31.01.2016.

Mit seinem Pulitzerpreis-gekrönten Debütstück gelang Ayad Akhtar ein intelligenter Broadwayhit, der im leichten Plauderton ein gesellschaftliches Minenfeld betritt und nun auch die deutschen Spielpläne erobert.
MÜNCHEN Petra Hallmayer, nachtkritik.de, 04.02.2016.

Als Konversationsstück über Religion und Rassismus trifft „Geächtet“ den Nerv der Zeit.
HAMBURG dpa, Hamburger Abendblatt, 17.01.2016.

Zunehmend gerät die intellektuelle Souveränität der weltoffenen und toleranten Menschen, die da bei Wein und Fenchel-Anchovis-Salat beisammensitzen, ins Wanken, verfallen sie in den Antagonismus von wir und ihr.
MÜNCHEN Petra Hallmayer, nachtkritik.de, 04.02.2016.

Um dieses Wir geht es. Zu welcher Gruppe gehört man? Wie offen ist eine Gesellschaft? Welche Rollen spielen die ethnischen und religiösen Wurzeln auch in der zweiten oder gar dritten Einwanderer-Generation noch?
HAMBURG Katja Weise, ndr.de, 17.01.2016.

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