Tournee-Theater Thespiskarren
DIE PHYSIKER
Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt
Ausgezeichnet mit dem 3. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2020
Mit Hellena Büttner, Sibylla Rasmussen, André Vetters,
Stephan Bürgi, Peter Bause, Regula Steiner-Tomic,
Christian A. Hoelzke, Raimond Knoll, Tina Rottensteiner
9 Mitwirkende
Regie: Herbert Olschok
Ausstattung: Alexander Martynow
INHALT
In dem beschaulichen Schweizer Sanatorium Les Cerisiers werden zwei Krankenschwestern ermordet, angeblich erdrosselt von ihren Patienten. Auf den ersten Blick erscheinen diese durchaus harmlos: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und dem dritten – Johann Wilhelm Möbius – erscheint der König Salomon. Doch unter den Augen des mit dem Fall betreuten Inspektors Voß offenbart sich immer deutlicher, dass hier nichts so ist, wie es scheint. Möbius z.B., ist nicht etwa ein ‚Irrer‘ sondern ein brillanter Physiker, der die „Weltformel“ entdeckt hat. Weil aber deren Anwendung katastrophale Folgen für die Menschheit haben würde, versteckt er sich im Irrenhaus, in der Hoffnung, sein Wissen vor der Welt zu verheimlichen. Doch wie lange kann einmal Gedachtes tatsächlich verborgen bleiben? Mathilde von Zahnd, die missgestaltete Besitzerin und Chefärztin des Irrenhauses, hat bereits Kopien der Aufzeichnungen Möbius’ erstellt und will mit der Formel nun die Weltherrschaft erringen. Das Irrenhaus entpuppt sich als Falle, und so treibt das Geschehen, allen Bemühungen Möbius‘ zum Trotz, unaufhaltsam auf die »schlimmstmögliche Wendung« zu. 1962 am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt, wurde „Die Physiker“ sofort zum Publikumsrenner und war in der Spielzeit 1962/1963 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen. Auch Jahrzehnte später gehört es noch zu den am häufigsten aufgeführten Stücken Dürrenmatts und ist Pflichtlektüre an vielen Schulen.
Dürrenmatt schrieb das von ihm selbst als »Komödie« untertitelte Stück im Jahr 1961, als die Nukleartechnik noch jung war und der Kalte Krieg auf einen gefährlichen Höhepunkt zusteuerte. Zum ersten Mal entstand zu dieser Zeit ein Bewusstsein dafür, dass von nun an das Ende der Welt in der Hand des Menschen selbst liegen könnte, sei es als mögliche Folge einer aktiven Handlung oder als Folge eines Kontrollverlusts über die eigene Technik. So zeichnet Dürrenmatts Schauspiel den Menschen als Wesen voller Mängel, konfrontiert mit einer sich fortwährend technisierenden Welt, die längst zu komplex geworden ist, als dass sie durch uns noch begreifbar wäre. Ein halbes Jahrhundert später ist die Technik noch weiter fortgeschritten, die Welt hat sich rasend schnell verändert – doch die düstere Vision Friedrich Dürrenmatts hat nichts von ihrer Aktualität verloren.
Begeisterung im ausverkauften Stadtsaal
Die mit leichter, aber im Detail und der Ausstattung immer sicheren Hand arrangierte Tragikomödie sorgt für beste Unterhaltung, was auch an der gelungenen Mischung aus jüngeren und erfahrenen Schauspielern liegt. So korrespondiert die absolute Körperspannung der Oberschwester Marta Boll mit der deklamatorischen Versiertheit eines Peter Bause (Möbius) und der schauspielerischen Wucht seiner Frau Hellena Büttner, der Grande Dame des Ensembles. Sie glänzt in der Rolle der Mathilde von Zahnd, die sich zunächst besorgt, schlussendlich aber als eiskalt berechnende Profiteurin (…) erweist. (…)
Die drei Physiker bleiben zurück, mindestens genauso angestrengt nachdenkend wie das Publikum. Das ausverkaufte Haus kann dann aber wenigstens klatschen und tut das mit sichtbarer Begeisterung, so laut und anhaltend, dass am Ende auch Regisseur Herbert Olschok auf die Bühne kommt.
BURGHAUSEN S. Angstl, Alt-Neuöttinger Anzeiger, 13.1.2020.
Die Zuschauer waren absolut begeistert von dieser stilistisch, auch beim Bühnenbild von Alexander Martynow, weitgehend in der Entstehungszeit des Stücks verhafteten Inszenierung. Für die neun Schauspieler, die Protagonisten, allen voran die beiden zum Urgestein deutscher Schauspielkunst gehörenden Peter Bause und Hellena Büttner, die schon oft beim Theaterring gastierten, gab es immer wieder Bravos vom vollbesetzten Haus.
BAD KISSINGEN Gerhild Ahnert, Saale Zeitung, 13.1.2020.
Eine klasse Idee, getragen von erstklassigem Schauspiel.
Es sind die großen schauspielerischen Leistungen, die dieser Inszenierung Kraft und Leichtigkeit zugleich geben. (…) Der mächtige Applaus im fast ausverkauften Haus war verdienter Dank für einen bereichernden Abend.
LANDAU Brigitte Schmalenberg, Die Rheinpfalz, 16.1.2020.
Hervorragend besetzt ist Bauses kongeniale Partnerin Hellena Büttner, die als machtgeile Ärztin alle hinters Licht führt. Ihre Wahnsinnsszene am Ende verdient Extrabeifall. Überzeugend agieren auch die Nebendarsteller, vor allem André Vetters als selbstgefälliger Sir Newton sowie Stephan Bürgi als weltferner Wuschelkopf-Einstein.
KEHL Oscar Sala, Offenburger Tageblatt, 16.1.2020.
Die Inszenierung von Herbert Olschok für das Tournee-Theater Thespiskarren war schnörkel- und tadellos vor einer weich gepolsterten Front mit Irren, die am Ende gar keine waren. (…) Eine sehr gelungene Aufführung, die mit lang anhaltendem Applaus für die Schauspieler endete.
WOLFSBURG Robert Stockamp, Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 24.1.2020.
Ganz groß Peter Bause als Möbius. Er spielt den ausrastenden Irren so souverän wie den abgekühlt rationalen Wissenschaftler.
SCHWEINFURT Karl-Heinz Körblein, Schweinfurter Tagblatt, 27.1.2020.
Sensationeller Kulturgenuss
In der hervorragenden Inszenierung Herbert Olschoks konnte das Publikum in der ausverkauften Stadthalle das Ensemble des Tournee-Theaters Thespiskarren brillieren sehen. (…)
Ein derart herausragendes Stück auch noch von einem derart herausragenden Ensemble gespielt zu sehen, ist wahrer Kulturgenuss und ließe sich vielfach beschreiben – fulminant, furios, famos. Aber manchmal reicht auch nur ein Wort zum Abschluss: sensationell.
LANGEN Sina Beck, Offenbach-Post, 27.1.2020.
Klassiker der angeblich verrückten Physiker begeistert
Ein Genuss war die klare Sprache der Schauspieler. (…) Die Zuschauer waren sehr angetan und feierten mit entsprechendem Applaus die gelungene Inszenierung mit den großartigen Schauspielern.
VILLINGEN Renate Zährl, Schwarzwälder Bote, 3.2.2020.
Was bleibt, ist das Grauen über die Möglichkeiten von Massenvernichtung und nicht erkennbaren Eingriffen in die Welt – und zugleich das Vergnügen an einem höchst überzeugenden Theaterabend, für den sich die die sehr zahlreichen Zuschauer mit großem Beifall bedankten.
VILLINGEN (garai), Südwest Presse, 4.2.2020.
Zum Schluss bejubelt das Publikum die Vorstellung mit lang anhaltendem rhythmischem Applaus. Darunter befinden sich auch erfreulich viele Jugendliche (…), die ihre schulische Lektüre hautnah umgesetzt sahen.
LÜNEN Rudolph Lauer, Ruhr Nachrichten, 5.2.2020.
Selbst fast 50 Jahre nach der Uraufführung verliert das Stück nicht an Aktualität, Spannung und Charme. Zu verdanken war das vor allem den Darstellern, die bis in die kleinste Nebenrolle gut besetzt waren und ihren Charakterrollen treu blieben, als auch der klaren Inszenierung, die ohne modernen Schnickschnack und mit einem klinisch weißen Bühnenbild überzeugte.
BAD FALLINGBOSTEL Angela Kirchfeld, Walsroder Zeitung, 8.2.2020.
Ein exzellentes Schauspielerensemble des Tournee-Theaters Thespiskarren unter der Regie von Herbert Olschok begeisterte das Publikum im ausverkauften Theater. (…) Am Ende gab es für die sehr gelungene Aufführung und die hervorragende schauspielerische Leistung lang anhaltenden Beifall.
WAHLSTEDT Friederike Kramer, Segeberger Zeitung, 8.2.2020.
Besonders beeindruckte Peter Bause als Möbius. (…) Für die bemerkenswerte schauspielerische Leistung gab es lang anhaltenden Applaus.
DELMENHORST Jasmin Johannsen, Delmenhorster Kreisblatt, 14.2.2020.
„Die Physiker“ begeistert das Publikum auch nach 60 Jahren
Hervorragende Aufführung (…).
BAD SAULGAU, Monika Fischer, Schwäbische Zeitung, 17.2.2020.
Mit Hellena Büttner als Irrenärztin sowie André Vetters (Newton), Stephan Bürgi (Einstein) und Peter Bause (Möbius) waren die Hauptfiguren herausragend besetzt.
FREUDENSTADT Gerhard Keck, Südwest Presse, 21.2.2020.
Die zwischen „ärztlicher Verantwortung“ und irrem Machtstreben angesiedelte Ärztin Mathilde von Zahnd wurde von Hellena Büttner in fast beängstigender Form verkörpert. Ihr gelang auch die „Verwandlung“ zur machtentschlossenen „Geschäftsfrau“ überzeugend. Der vermeintliche „Newton“, der sich als amerikanischer Spion Herbert Georg Beutler enttarnte, hatte durch André Vetters seine starke, mimisch wie sprachlich überzeugende Darstellung. Ebenso eindrucksvoll, gelegentlich auch mit komödiantischem Einschlag, lebte Stephan Bürgi die Rolle des vorgegebenen Einstein, der aber ein russischer Geheimdienstler war. Die schauspielerische Krone an diesem Abend gehörte jedoch Peter Bause. Er „war“ der tatsächliche Physiker Johann Wilhelm Möbius. Seine gespielte „Hörigkeit“ dem König Salomo gegenüber, seine Gratwanderung zwischen dargestelltem Wahn und realer Einschätzung der Risiken „seiner“ Erfindung, auch die Betroffenheit nach seinem Mord an seiner Krankenschwester, das war einfach große schauspielerische Klasse. (…) Ein besonderes Kompliment verdient dazu Herbert Olschok, der für die Regie dieser so eindrucksvollen, bewegenden, mit riesigem Schlussbeifall bedachten Präsentation der „Physiker“ verantwortlich zeichnete.
AMBERG Helmut Fischer, Der Neue Tag, 22.2.2020.
Mit Peter Bause, Stephan Bürgi und André Vetters waren die drei Physiker ebenso hochkarätig besetzt wie die wahnsinnige Irrenärztin (Hellena Büttner) und der für Mord und Totschlag immer verständige Kriminalinspektor (Christian Hoelzke).
NEUSÄSS Claudius Wiedemann, Augsburger Allgemeine, 22.2.2020.
Peter Bause
Dank seiner schauspielerischen Virtuosität und Varianz – er absolvierte sein Studium an der Theaterhochschule in Leipzig – war Peter Bause nicht nur an seinem Stammhaus, dem Berliner Ensemble, einer der meistbeschäftigten Schauspieler der ehemaligen DDR. Auch im Fernsehen war er in eigenen Satire- und Showsendungen zu sehen. Mittlerweile ist Peter Bause in ganz Deutschland populär, hatte Engagements am Staatsschauspiel Dresden (Lyman in Millers „Talfahrt“, Mr. Jay in George Taboris „Goldberg Variationen“ u. a.) und am Volkstheater München (Erzähler im „Kaukasischen Kreidekreis“, Ziffel in „Flüchtlingsgespräche“). Im Repertoire hat Peter Bause zudem noch Lesungen mit Texten von Morgenstern, Brecht und Tucholsky und Solostücke wie „Der Kontrabass“, „Der Fall Judas“ oder „Tagebuch eines Wahnsinnigen“. Im Fernsehen spielte Peter Bause den Lehrer Dumbeck in „Unser Lehrer Dr. Specht“ und Hauptrollen in „Ein Bayer auf Rügen“ und in der Serie „Mordslust“. Neben allen Verpflichtungen nimmt Peter Bause sich immer noch die Zeit, sich als Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst um den Schauspielernachwuchs zu kümmern. Seit 1993 ist Peter Bause regelmäßig mit dem EURO-STUDIO Landgraf auf Tournee. Er war u.a. in folgenden Rollen zu sehen: Paulino in „Ay, Carmela!“, Schuster Voigt in „Der Hauptmann von Köpenick“, Mackie Messer in „Die Dreigroschenoper“, Azdak in „Der kaukasische Kreidekreis“ (1. INTHEGA-Preis 1996), Bill Cracker in „Happy End“, Puntila in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ (2. INTHEGA-Preis 2002), die Titelrolle in „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ (Regie Peter Kupke).
2010 erhielt Peter Bause den Sonderpreis des INTHEGA-Vorstands für sein Lebenswerk und sein Wirken für das Theater in der Fläche.
Auch in Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Vor Sonnenuntergang“ spielte er die Hauptrolle – eine 2007 mit dem 2. INTHEGA-Preis ausgezeichnete Produktion. 2009/2010 spielte Peter Bause außerdem unter der Regie von Wolfgang Engel den Richard Strauss in Ronald Harwoods Stück „Kollaboration“ (2. INTHEGA-Preis 2010). 2013/2014, 2015/2016 sowie 2017/2018 war er an der Seite seiner Frau Hellena Büttner in seiner Paraderolle als Armeleuterichter Azdak in Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ auf Tournee. Seit 2014/2015, 2016/2017 und 2018/2019 stand er außerdem als Otto Quangel in „Jeder stirbt für sich allein“ (2. INTHEGA-Preis 2015) nach Hans Fallada gemeinsam mit ihr auf der Bühne.
Hellena Büttner
Die Schauspielerin ist ein richtiges Theaterkind: Sie entstammt einer Familie, die in der fünften Generation Theatermenschen hervorgebracht hat. Ihr Vater war Schauspieler in Berlin und Dresden (später dort auch Intendant) und spielte zusammen mit Gustaf Gründgens und Heinrich George. Hellena Büttner besuchte traditionsgemäß die Staatliche Schauspielschule in Berlin und konnte noch während des Studiums 1971 ihr erstes Engagement am Volkstheater Rostock antreten; 1973 wechselte sie ans Neue Theater Halle, seit 1977 ist sie freischaffend. Hellena Büttner spielte Gastrollen am Deutschen Theater, am Friedrichstadtpalast und im Theater am Gendarmenmarkt in Berlin. Ihr Schwerpunkt aber lag bei der Arbeit vor der Film- und Fernsehkamera. Hier nur einige Titel der Filme und Serien, in denen sie mitwirkte: „Keppler“, „Abschied von Gabriele“, „Der blaue Oskar“, „Polizeiruf 110“, „Viechereien“ (das war die DEFA-Version von „Ein Platz für Tiere“), „Praxis Bülowbogen“, „Alles Glück der Erde“, „Unser Lehrer Dr. Specht“, „Sonntag & Partner“. 1995 ging Hellena Büttner das erste Mal mit dem EURO-STUDIO Landgraf auf Tournee: Zusammen mit ihrem Mann Peter Bause spielte sie in Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ (1. INTHEGA-Preis 1996). Es folgten „Die Dreigroschenoper“, „Happy End“, „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“ (2. INTHEGA-Preis 1997) und Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Vor Sonnenuntergang“ (2. INTHEGA-Preis 2007). 2009/2010 spielte Hellena Büttner an der Seite von Peter Bause die Pauline Strauss in Ronald Harwoods Stück „Kollaboration“ (2. INTHEGA-Preis 2010) und 2013/2014, 2015/2016 sowie 2017/2018 u. a. die Gouverneursfrau in der Neuproduktion von Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“. 2014/2015, 2016/2017 und 2018/2019 begeisterte sie als Anna Quangel in der EURO-STUDIO-Produktion „Jeder stirbt für sich allein“ nach Hans Fallada (2. INTHEGA-Preis 2015).
Stephan Bürgi
Der Schauspieler absolvierte die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und studierte in Mailand die Commedia dell’Arte. Er debütierte am Hans Otto Theater Potsdam in Shakespeares „Was ihr wollt“. Es folgte ein Festengagement am Theater Altenburg/Gera sowie Gastrollen am Schauspiel Essen und am Hechtplatztheater Zürich. Er war u. a. der Titelheld in Peter Shaffers Stück „Amadeus“ an den Berliner Kammerspielen, Biff in Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ an der Comödie Dresden, Mortimer in „Arsen & Spitzenhäubchen“ in Winterthur sowie Arlecchino am Teatro Olympico Vincenza. Von 2002-2007 begeisterte er in „Ladies Night“ am Theater Wechselbad Dresden als Norman sowie als Faust in „Faust – Die Rockoper“, und 2005-2006 stand er als Udo im eigenen Schlagerprogramm „Udo & Jürgen – Ein Sehnsuchtsabend“ am Kleinen Theater in Berlin auf der Bühne. Das Tourneepublikum kennt den Schweizer u. a. von Gastspielreisen mit „Das Fußballwunder von Bern“ und „Mann über Bord – Eine musikalische Midlife Krise“ bei der Konzertdirektion Landgraf. 2015 wechselte er zum großen Musical nach Hamburg und trat dort am Stage Theater in „Das Wunder von Bern“ als Sepp Herberger auf. Als Möbius war er 2018 und 2019 an der Seite von Peter Bause in „Die Physiker“ bei Klassik am Meer zu erleben. Am Münchner Werk 7 stand er zudem 2019 in der Europapremiere des Musicals „Die fabelhafte Welt der Amélie“ als Papa Poulain auf der Bühne.
Darüber hinaus wirkte er in diversen deutschen und schweizer TV-Produktionen mit, u. a. „Inga Lingström“ (ZDF), „Der Zürich Krimi“ (ARD) „Der letzte Zeuge“ (ZDF), „Notruf Hafenkante“ (ZDF), „Der Bestatter“ (SRF), „Mörderische Jagd“ (ZDF) sowie „Familie Dr. Kleist“ (ARD). Aktuell ist er in der Serie „Nr. 47“ im Schweizer Fernsehen zu sehen. Bei den Tell-Freilichtspielen Interlaken inszenierte er 2000 den „Wilhelm Tell“ als Freichlichterlebnis mit 150 Beteiligten, und seine Inszenierungen von „Romeo muss leben“ (sehr frei nach Shakespeare) sowie „Krankheit der Jugend“ von Bruckner mit dem Jugendtheater Gera waren 1998 bzw. 1999 zum Theatertreffen der Jugend in Berlin eingeladen. „Romeo muss leben“ erhielt darüber hinaus den Preis als Beste Inszenierung beim Greizer Theaterherbst 1998. Stephan Bürgi unterrichtet an mehreren deutschen Schauspielschulen und ist seit über 35 Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit tätig.
Regula Steiner-Tomic
Die Schweizerin absolvierte ihre Schauspielausbildung in Bern und bei Jaques Lecoq in Paris. Es folgten Engagements u. a. am Reutlinger Theater in der Tonne, am Nationaltheater Mannheim, bei den Städtischen Bühnen Essen, am Staatstheater Stuttgart, am Hessischen Landestheater Marburg. Am Stadttheater Gießen spielte sie von 1981-1988 u. a. Sally Bowles in „Cabaret“, Dorine in „Tartuffe“, Charis in „Amphitryon“ und Lucile in Büchners „Dantons Tod“. Von 1990 bis 2011 war sie am Anhaltischen Theater in Dessau engagiert, wo sie in vielen Rollen auf der Bühne stand, darunter Ines in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“, Puck in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, Erna in „Präsidentinnen“ von Werner Schwab, Marthe Schwertlein in Goethes „Faust“ und Celia Peachum in der „Dreigroschenoper“. In Berlin war sie u. a. bereits am Maxim Gorki Theater und an der Schaubühne zu sehen. Darüber hinaus arbeitet sie für Film und Fernsehen in der Schweiz, Deutschland und in Bosnien-Herzegowina.
Als Mitbegründerin der freien Theatergruppe Kurtheater Bitterfeld e.V. führt sie außerdem seit 1993 selbst Regie und entwickelt eigene Stücke, u. a. die Kurt-Weill-Performance „Ick sitz‘ in D und esse Klops“, „My Ship oder Abschied von Europa“ eine Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau über das Schicksal europäischer Auswanderer, „Post. Fremd. Hier.“ über das Fremdsein in einer globalisierten Welt und „Parlament der Fische“, ein internationales Umwelt-Theater-Projekt über den Plastikmüll in den Weltmeeren.