Tournee-Theater THESPISKARREN / Innsbrucker Kellertheater
EINGESCHNEIT
(Snowbound)
Komödie von Peter Quilter
Mit Mona Seefried, Peter E. Funck
2 Mitwirkende
Regie: Laura Schneiderhahn
Bühne: Philipp Walser
Kostüme: Salha Fraidl
Uraufführung:
1.10.2020, Gloria Theater, Athen
Österreichische Erstaufführung:
22.3.2025, Innsbrucker Kellertheater
Spieldauer:
2 Stunden 20 min mit Pause
ca. 11. bis 22. Oktober 2026
ca. 10. bis 18. Dezember 2026
INHALT
Extreme Situationen erfordern extreme Maßnahmen – nach diesem Motto handelt die quirlige Seniorin Judith, als sie sich bei tosendem Schneesturm auf den ziemlich weiten Weg zum nächsten Nachbarn macht, um das Unwetter nicht allein durchleben zu müssen.
Verständlicherweise ist Patrick, der völlig zurückgezogen lebt und jede Gesellschaft meidet, nicht gerade erfreut über Judiths unangekündigten Besuch, der sich aufgrund der unberechenbaren Wetterlage auch noch auf unbestimmte Zeit auszudehnen droht.
Während die Ruhestörerin sich redlich bemüht, mit ihrem distanzierten Gegenüber ins Gespräch zu kommen, gerät ihre Anwesenheit für den verschwiegenen Einzelgänger immer mehr zur Qual. Seine erstklassigen Kochkünste kann Judith nicht schätzen – sie bestellt stattdessen lieber zweitklassige Pizza auf Patricks Kosten. Seinen teuren Wein will Judith am liebsten gleich aus der Flasche trinken, die Nuancen schmeckt sie ohnehin nicht heraus, und zu allem Überfluss verlangt diese Banausin auch noch Eiswürfel und Zitrone zum Cabernet Sauvignon!
Mit tropfnassen Stiefeln und aufdringlichen Fragen bringt Judith buchstäblich die chaotische Außenwelt in Patricks bislang so geordnetes Zuhause – hinterlässt dabei aber auch tiefe Spuren des Mitgefühls und des Trostes.
Peter Quilter lässt seine alternden Protagonisten in „Eingeschneit“ die feinen Unterschiede zwischen Alleinsein und Einsamkeit, zwischen Gemeinschaft und Gemeinheit, zwischen Charakteristik und Kauzigkeit ausloten, und beweist dabei wieder einmal ebenso viel Empathie wie Sprachwitz.
Mit fröhlicher Neugier offenbart der Autor die kleinen und größeren Neurosen des ungleichen Pärchens, ohne diese jemals der Lächerlichkeit preiszugeben. Das ist, gerade in deprimierenden Zeiten, nicht nur eine hoffnungsvolle Botschaft, sondern auch ein echtes Fest für zwei gestandene Bühnendarsteller, die hier so ziemlich alle Aspekte der Zweisamkeit lustvoll ausspielen dürfen.
„Eingeschneit“ ist ein Seelenwärmer-Stück – nicht nur für kalte Tage.
PRESSESTIMMEN
Herzerwärmendes Wohlfühltheater
Mit der starbesetzten Komödie „Eingeschneit“ von Peter Quilter ist dem Kellertheater zweifelsohne der Theatercoup dieses Frühlings gelungen. Bleibt nur zu hoffen, dass diese herrlich abgefahrene Anleitung, der Einsamkeit ein humorvolles Schnippchen zu schlagen, in der nächsten Saison wieder aufgenommen wird. Es gibt Stücke, die machen ihr Publikum vom ersten Moment an glücklich. Noch dazu, wenn bereits vom ersten wahnwitzigen Wortwechsel klar ist, dass mit Mona Seefried und Peter E. Funck zwei Bühnenmenschen am Werk sind, die sprichwörtlich eine Klasse für sich sind. (…) Man könnte jedes Mal hinknien, wie er sich Judith, die von jenseits der Felder zielsicher zu ihm aufbricht, um der wohl nicht nur Lockdown-verordneten Einsamkeit ein Schnippchen zu schlagen, irgendwie und zusehends halbherziger auf Distanz zu halten versucht, das innere Eis langsam zu tauen beginnt. Allein der Moment, wo er zu einem Grace-Jones-Song im Radio urplötzlich seine körperliche Selbstkontrolle aufgibt und sich zum sichtlichen Vergnügen seiner ungebetenen Gästin mit einer geradezu erstaunlichen tänzerischen Geschmeidigkeit zu bewegen beginnt, das ist schon richtig großes Kino.
INNSBRUCK Christine Frei, www.meinbezirk.at, 2.4.2025
Theater mit Herz und Humor
Liebevoll und lustig erzähltes Stück über zwei verschiedene Charaktere, die sich mit strapazierten Nerven zusammenraufen
Äußerst witzig, ohne jemals plump zu sein, intelligent, ohne elitär zu sein, gefühlvoll, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Laura Schneiderhan (Regie) hat mit dem großartigen Stück „Eingeschneit“ von Peter Quilter ganz großes Theater für eine kleine Bühne geschaffen, das vom Bühnenbild bis hin zur Besetzung verzaubert. Mona Seefried (man kennt sie aus „Single Bells“ und „O Palmenbaum“) und Peter E. Funck liefern eine umwerfende Performance ab. Das Publikum war begeistert – vollkommen nachvollziehbar.
INNSBRUCK Nadine Isser, Kronen Zeitung, 31.3.2025
„Eingeschneit“ ist eine amüsante, bewegende, feinsinnige „Seelenkomödie“, die unter der klugen, sprudelnden Regie von Laura Schneiderhan noch mehr Wärme erzeugt. (…) Im Rahmen seines 50-jährigen Berufsjubiläums steht das Ehepaar Mona Seefried und Peter E. Funck erstmals gemeinsam auf der Bühne und spielt sich, hervorragend eingekleidet (Salha Fraidl) im liebevoll gestalteten Bühnenbild (Philipp Walser) mit sehenswertem Ausblick in die Herzen der Besucher.
INNSBRUCK Sabine Schletterer, www.meinbezirk.at, 22.3.2025
BIOGRAFIEN
Mona Seefried
ist zur Weihnachtszeit im alljährlich wiederholten TV-Dauerbrenner „Single Bells“ (1999) und „O Palmenbaum“ (2000) immer wieder zu sehen – an der Seite von Martina Gedeck und Erwin Steinhauer. Bis 2018 spielte sie (von der ersten Folge) 13 Jahre lang in der 2010 mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten ARD-/ORF-Serie „Sturm der Liebe“ die Hotelerbin Charlotte Saalfeld. Als Tochter der Kammersängerin Irmgard Seefried und des Konzertgeigers Wolfgang Schneiderhan bestand sie bereits mit 15 Jahren die Aufnahmeprüfung an der renommierten Wiener Schauspielschule Max-Reinhardt-Seminar. Schon zwei Jahre später holte Intendant Hans Hollmann sie ans Baseler Stadttheater, wo sie drei Jahre lang engagiert war. Danach ging sie zu Intendant Boy Gobert ans Hamburger Thalia Theater. Als er vier Jahre später Intendant des Berliner Schiller Theaters wurde, nahm er Mona Seefried mit. Auch andere Bühnen in Berlin wurden auf die junge Schauspielerin aufmerksam; so gastierte sie u. a. in der Jacques-Offenbach-Oper „Orpheus in der Unterwelt“ (Rolle: Öffentliche Meinung) an der Deutschen Oper Berlin und spielte im Theater des Westens die Irma la Douce im gleichnamigen Musical. Daneben zeigte sie in verschiedenen Showprogrammen ihr Gesangs- und Tanztalent.
1986 zog es sie zu Intendant Frank Baumbauer ans Bayerische Staatsschauspiel München, wo sie u. a. in der Uraufführung von Lion Feuchtwangers „Der Erfolg“ die Rolle der Johanna Krain spielte. Auch ihre langjährige TV- und Film-Karriere startete sie mit Erfolg: In der Serie „Praxis Bülowbogen“ stand sie an der Seite von Günther Pfitzmann erstmals vor der Kamera. Im Jahr 2023 gab es eine Premiere für Mona Seefried – ihr erstes Soloprogramm kommt in Deutschland und Österreich zur Aufführung, in dem sich die Künstlerin auf ihre Art und Weise vorstellt, daher auch der Name „Gestatten, Mona Seefried“. 2023 ging im Februar auch ein Kinofilm „Griechenland – Der laufende Huhn!“ von und mit Thomas Stipsits an den Start.
Der bekannten Schauspielerin liegt das Theater im Blut: Neben ihren vielseitigen Theater- und Musical-Engagements dreht sie immer wieder zahlreiche TV-Serien und Fernsehfilme, blieb dem Theater aber auch weiterhin treu. Einen überwältigenden Erfolg feierte sie in „4000 Tage“ von Peter Quilter beim EURO-STUDIO Landgraf.