Theater im Rathaus Essen
Das Lächeln der Frauen
Komödie nach dem gleichnamigen Roman von Nicolas Barreau
Bühnenfassung: Gunnar Dreßler
Mit Hugo Grimm und Dominique Siassia
2 Mitwirkende
Regie: Karin Boyd
Ausstattung: Eva Humburg
INHALT
„Es gibt keine Zufälle!” – Davon ist zumindest Aurélie Bredin überzeugt, die nach dem Tod ihres Vaters dessen Restaurant Le Temps des Cerises übernommen hat. Aber an jenem schicksalhaften Freitag im November, an dem Aurélies Herz vor Liebeskummer zerspringen will, fällt ihr in der Buchhandlung ein Roman mit dem Titel „Das Lächeln der Frauen“ von Robert Miller in die Hände. Die Geschichte scheint nicht nur in ihrem Restaurant zu spielen, sondern auch aus ihrem Leben zu erzählen. Aurélie glaubt sich in ihrem tiefsten Wesen verstanden und setzt nun alles daran, den Mann kennenzulernen, der ihr Leben verändert hat. Sie möchte ihn in ihr kleines charmantes Restaurant einladen und sich bedanken.
Ein einfacher Wunsch, aber ein schier unmögliches Unterfangen, denn alle Versuche mit dem scheuen Autor in Kontakt zu treten, werden von dem grantigen Lektor André Chabanais abgeblockt. Was sie nicht weiß: Hinter dem Autorennamen Robert Miller verbirgt sich André, der aus purer Verzweiflung über die mangelnde Qualität der Romanvorschläge selbst zu Stift und Papier gegriffen hat. Ein Geheimnis, das gewahrt bleiben muss.
Doch Aurélie gibt nicht auf und während ihre Zuneigung zu André wächst, hofft sie in Robert Miller den Mann zu finden, der sie wirklich versteht. Als eines Tages tatsächlich eine Nachricht von dem zurückhaltenden Schriftsteller in ihren Briefkasten flattert, kommt es zu einer ganz anderen Begegnung, als sie es sich vorgestellt hat…
ANDRÉ in DAS LÄCHELN DER FRAUEN
Es gibt Schriftsteller, die beschäftigen sich tagelang mit dem ersten Satz ihres Romans. Der erste Satz muss stimmen, dann geht alles wie von selbst, sagen sie. Denn der erste Satz, mit dem ein Buch beginnt, ist wie der erste Blick zwischen zwei Menschen, die sich noch nicht kennen. Dann wiederum gibt es Schriftsteller,die einen Roman nicht anfangen können, ohne den letzten Satz zu kennen. Ich hingegen schrieb diese Geschichte auf, ohne ihren Ausgang zu kennen, ja ohne auch nur im geringsten Einfluss auf ihren Ausgang nehmen zu können. Die Wahrheit ist, dass es das Ende der Geschichte noch nicht gibt. Denn den letzten Satz muss eine Frau schreiben, die ich an einem frühlingshaften Abend vor etwa eineinhalb Jahren hinter dem Fenster eines kleinen Restaurants mit rot-weiß gewürfelten Tischdecken sah, das sich in der Rue Princesse in Paris befindet.
Es ist die Frau, die ich liebe.
Sie lächelte hinter der Scheibe und ihr Lächeln bezauberte mich so über die Maßen, dass ich es stahl. Ich trug es mit mir herum. Ich weiß nicht, ob so etwas möglich ist, dass man sich in ein Lächeln verliebt, meine ich. Jedenfalls inspirierte mich dieses Lächeln zu einer Geschichte, einer Geschichte, an der alles erfunden war, sogar der Verfasser derselben.
BIOGRAFIEN
AUTOR DER BÜHNENFASSUNG
Gunnar Dreßler, Schauspieler, Regisseur und Autor studierte von 1975 bis 1979 Germanistik, Politologie und Pädagogik an der Universität Hamburg. In den darauffolgenden Jahren absolvierte er eine Schauspielausbildung am Hamburgischen Schauspielstudio und hatte unter anderem Engagements am Landestheater Detmold, dem Ernst-Deutsch- Theater und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 1984 begann seine Laufbahn als Regisseur, in der er es mittlerweile auf über 50 Inszenierungen brachte. 1989 gründete er das Theater in der Basilika in Hamburg und übernahm dessen künstlerische und kaufmännische Leitung. Im Jahr 2000 zog Gunnar Dreßler nach Berlin und verlagerte seinen Schwerpunkt auf die Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor. 2009 übernahm er in Berlin das Theater Tribüne.
AUTOR
Nicolas Barreau wurde 1980 in Paris geboren, studierte Romanistik und Geschichte an der Sorbonne und lebt heute als freier Autor in Paris. Schon mit „Die Frau meines Lebens“ und „Du findest mich am Ende der Welt“ hat er die Herzen seiner Leserinnen erobert, bevor ihm mit „Das Lächeln der Frauen“ sein internationaler Durchbruch gelang. 83 Wochen blieb der Roman auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde weltweit über eine Millionen Mal verkauft. Zeit also, dieses wunderbare Werk auch auf die Theaterbühne zu bringen und das Publikum damit zu verzaubern.
SCHAUSPIELER
Hugo Grimm wird 1980 in Ndanda/Tansania geboren und wächst im nordrhein-westfälischen Coesfeld auf. An der renommierten Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart beginnt er 2000 seine Ausbildung, die er 2004 mit Diplom abschließt. Neben seinen Rollen auf Stuttgarter Bühnen u.a. in „Kabale und Liebe“ und „Die Mausefalle“ steht er für diverse Kurzfilme vor der Kamera. Es folgen TV-Rollen in „Im Namen des Gesetzes (RTL) und „Noch einmal zwanzig sein“ (ARD). Einem breiten Fernsehpublikum wird er 2006 durch die männliche Hauptrolle in der ZDF-Serie „Wege zum Glück“ bekannt. 262 Folgen später und von den Zuschauern zum „Held mit dem meisten Sex-Appeal“ gewählt steigt er aus der Serie aus und spielt 2008 seine erste Primetime-Hauptrolle im Pro7-Thriller „Tod aus der Tiefe“. Nach einer Episodenrolle in der RTL-Serie „Lasko“ und mehreren Kurzfilmen zieht es ihn 2010 wieder kurzzeitig auf die Bühne, dieses Mal nach Berlin, wo er in Harald Pinters Stück „Der Liebhaber“ auf der Bühne steht. In der ARD-Komödie „Die Dienstagsfrauen“ übernimmt er 2010 die männliche Hauptrolle u. a. neben Inka Friedrich und Ulrike Kriener. Seine nächste Hauptrolle spielt er in „Alles aus Liebe“ (ARD) und es folgt ebenfalls in diesem Jahr eine Episodenrolle in der Sat.1-Serie „Der letzte Bulle“. 2011 startet er wieder mit einer Serienhauptrolle durch: In dem Mallorca-Special der ARD-Erfolgsserie „Verbotene Liebe“ übernimmt er den Part des Priesters Jan Brander. Gerade abgedreht geht es für ihn nach England um für das ZDF die Rosamunde Pilcher Verfilmung „Das Geheimnis der weißen Taube“ in der männlichen Hauptrolle zu drehen. Und er steht nochmals in „Der letzte Liebhaber“ auf der Bühne. 2012 übernimmt er in den ARD-Krimireihen „Heiter bis tödlich: Fuchs und Gans“ und in „Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen“ Episodenhauptrollen. Für den ARD Fernsehfilm „Unterwegs“ unter der Regie von Bettina Woernle dreht er in Kroatien. 2013 spielt Hubertus Grimm eine Episodenhauptrolle für die „Soko Leipzig“ (ZDF) und in dem ARD-Spielfilm „Meine Mutter, meine Männer“. Am Schlossparktheater Berlin steht er als Mark in dem Stück „Konkursmasse“ (Regie: Roland Lang) auf der Bühne. Das Jahr 2014 beginnt mit einer Rolle im „Traumschiff“ (ZDF) und einer Episodenhauptrolle in „Heiter bis tödlich: Akte Ex“. Für das ZDF dreht er an der Seite von Hannelore Elsner „Ein Sommer im Burgenland“.
Dominique Siassia wurde in der Hansestadt Osterburg in Sachsen-Anhalt geboren. Kurz nach der Geburt wanderte ihre Mutter mit ihr in die Republik Kongo aus. Dort wuchs sie zweisprachig (deutsch und französisch) in der Hauptstadt Brazzaville auf; drei Monate im Jahr verbrachte sie bei ihren deutschen Großeltern. Aufgrund des beginnenden Bürgerkrieges in Kongo-Brazzaville floh die Mutter mit der damals neunjährigen Dominique 1988 zurück nach Sachsen-Anhalt. Nach kurzem Aufenthalt folgte ein Jahr vor dem Mauerfall für die Familie die Flucht in den Westen. Nach der Anfangszeit in einem Flüchtlingsheim konnten sie in Duisburg Fuß fassen. Dort machte Dominique Siassia ihr Abitur. Ihr Studium absolvierte sie in den Fächern Schauspiel, Gesang und Tanz 2000-2004 an der Folkwang Universität der Künste. Parallel dazu wurde sie als weibliche Hauptrolle in der multimedialen Inszenierung des Stücks „39,90“ nach dem gleichnamigen Roman von Frédéric Beigbeder engagiert. „39,90“ war gleichzeitig ihr Dreh- und ihr Theaterdebüt sowie ihr erstes und sehr erfolgreiches Gastengagement am Düsseldorfer Schauspielhaus (2001-2003). Nach Beendigung des Studiumsund des Düsseldorfer Engagements konzentrierte sich Siassia zunächst auf musikalische Projekte und war 2004-2006 vor allem als Sängerin u. a. mit Tourneeproduktionen unterwegs. Einem breiten Publikum ist sie seit ihrer Hauptrolle in der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“ (2007-2008) bekannt. Zu ihren weiteren Fernseharbeiten gehören „Die Rosenheim Cops“, „Anna und die Liebe“ sowie Krimi Spielfilme der ZDF-Reihe Nachtschicht: „Welt aus Eis“, „Ein Mord zu viel“ und die Jubiläumsfolge „Reise in den Tod“ mit ihr und Götz George in den Hauptrollen. 2012 spielte sie in einer Gastrolle als Anna Stern, im zweiten Teil der ZDF-Krimi-Verfilmung des gleichnamigen Romans „Martaler – Partitur des Todes“ an der Seite von Julia Jentsch. 2013 stand sie für die Dreharbeiten der ZDFKomödie „Mütter-Mafia“, nach dem gleichnamigen Roman, in der Hauptrolle Paris mit Annette Frier vor der Kamera.
Am Theater war sie drei Jahre am Düsseldorfer Schauspielhaus, danach folgten Tourneeproduktionen mit ihr in der Hauptrolle: „Suche impotenten Mann fürs Leben“ (Konzertdirektion Landgraf), „Zeitfenster“ (Hamburger Kammerspiele), die zwei Musicals „Die Harry Belafonte Show“ und „Die Nelson Mandela Story“ (Theatergastspiele Kempf), sowie „King Lear“ (Renaissance Theater Berlin und Ruhrfestspiele Recklinghausen). 2013-2014 spielte sie an den Schauspielbühnen Stuttgart in der weiblichen Hauptrolle Emmi für die Stückfassung des gleichnamigen Bestseller Romans „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“.
REGIE
Karin Boyd ist ist Schauspielerin und Theaterregisseurin. Sie absolvierte ein dreijähriges Schauspielstudium an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock, gefolgt von einer zusätzlichen Gesangsausbildung im Fachbereich Chanson an der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. Nach Engagements an mehreren Bühnen kam sie 1973 ans Maxim-Gorki-Theater Berlin, an dem sie zehn Jahre lang spielte. Daneben hatte sie auch erste Film- und Fernsehaufgaben für die ostdeutsche DEFA und das Fernsehen der DDR. Ihren Durchbruch als Darstellerin schaffte sie 1981 in der Rolle der Tänzerin Juliette Martens in István Szabós Oscar-prämiertem Film Mephisto an der Seite von Klaus Maria Brandauer. Ab 1983 spielte sie an diversen bundesdeutschen Bühnen Theater, trat aber auch in Fernsehserien wie Ein Fall für Zwei und Die Sitte auf. Daneben moderierte sie in den 1990er Jahren diverse Fernsehformate. Es folgten freiberufliche Arbeiten als Schauspielerin bei Film und Fernsehen sowie als Regisseurin an verschiedenen Bühnen.
AUSSTATTUNG
Eva Humburg ist seit 1992 selbständige Bühnen- und Kostümbildnerin an verschiedenen Theatern u.a.: Düsseldorfer Schauspielhaus, Deutsches Theater Göttingen, Stadttheater Heilbronn, Kampnagel Hamburg, Landesbühne Esslingen, Städtebundtheater Hof, Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, Badisches Staatstheater Karlsruhe, Landestheater Niederösterreich St.Pölten, Volksbühne Berlin, St.Pauli-Theater Hamburg.
1992 wurde sie für ihr Bühnenbild zu der Produktion „Die 25. Stunde“ (Regie: Karin Beier) am Düsseldorfer Schauspielhaus mehrfach als beste Nachwuchs-Bühnenbildnerin des Jahres in der Zeitschrift „Theater heute“ genannt. Von 1993-1995 war sie Ausstattungsleiterin an den Hamburger Kammerspielen. 2010 bis 2012 war sie Ausstattungsleiterin beim Stadttheater Bremerhaven.
Nach ihrer ersten Auszeichnung mit dem Rolf Mares Preis der Hamburger Theater (2009 für ihr Bühnenbild zu Susanna Mewes Stück „Leas Tag“) wurde Eva Humburg im Oktober 2015 erneut mit dem „Hamburger Bühnen-OSCAR“ geehrt: diesmal für ihr aufwendiges Bühnenbild des Unterwasser-Dramas „Das Boot“ am Ernst Deutsch Theater.