Madame Bovary (Copyright Mark Noormann)

Madame Bovary

Theater Wahlverwandte in Koproduktion mit dem Theater in Kempten
Madame Bovary
Drama nach dem Roman von Gustave Flaubert

Bearbeitung von Wolfgang Seidenberg
(in der Übersetzung von Elisabeth Edl)

Eine Inszenierung von Theater Wahlverwandte
Bühne und Kostüme: Stefan Morgenstern

Mit Lisa Wildmann, Christian Kaiser, Hans Piesbergen,
Ursula Berlinghof, Sebastian Strehler

18.03.2017 – 01.05.2017


INHALT

Emma wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Vater auf einem abgelegenen Bauernhof in der Normandie auf. Sie liest leidenschaftlich gern, träumt von der großen Liebe und der weiten Welt. Beides erhofft sie sich von der Heirat mit dem Landarzt Charles Bovary. Der jedoch erweist sich bei aller Verehrung für seine Frau als schlicht und ambitionslos. Zudem mischt sich seine engstirnige Mutter ständig in das Leben des jungen Paares. Nach einer eher zufälligen Einladung auf einen Ball in adeligen Kreisen werden Emmas Mädchenträume zur Obsession. Charles hofft, die „Beklemmungen“ seiner Frau durch einen Ortswechsel heilen zu können. In ihrer neuen Heimat Yonville erwartet das Ehepaar jedoch nur kleinbürgerliche Enge, personifiziert in der Gestalt des selbstherrlichen Apothekers Homais, der sich selbst für einen fortschrittlichen Freigeist hält.
Emma versucht, ihre Leidenschaften in Affären mit dem gewieften (Land-) Don Juan Rodolphe und dem schüchternen, aber Kunst liebenden Kanzlisten Léon auszuleben. Um wenigstens etwas Luxus in ihrem Leben zu haben, verschuldet sie sich immer mehr bei dem schmierigen Geschäftsmann Lheureux. So wird sie erpressbar, und die allgegenwärtige, tratschsüchtige Dorfgemeinschaft macht ihr das Leben zur Hölle …

Gustave Flaubert wurde 1821 im französischen Rouen als Sohn des Chefarztes des örtlichen Krankenhauses geboren und wuchs in der Dienstwohnung neben dem Klinikum auf. Schon als Teenager las er sich durch die Weltliteratur. Ein Studium der Rechte musste er wegen eines Nervenleidens abbrechen. Die Februarrevolution 1848 erlebte er in Paris, zog sich aber zumeist in das Haus seiner mittlerweile verwitweten Mutter aufs Land zurück und widmete sich dem Schreiben.
1856 gelang ihm mit seinem ersten großen Roman MADAME BOVARY der Durchbruch. Nach Erstveröffentlichung in der „Revue de Paris“ wurde er von der Zensur wegen Verstoßes gegen die guten Sitten angezeigt und in einem Aufsehen erregenden Prozess freigesprochen. Danach wurde das Buch auch kommerziell zu einem großen Erfolg. Durch die Schilderung vieler Details und der psychologischen Zeichnung seiner Figuren durch Handlungen gilt Flaubert als Vater des Realismus.
Er starb 1880 in seinem Arbeitszimmer in Croisset. 

Lisa Wildmann © Sebastian KowskiChristian- Kaiser © Janine GuldnerHans Piesbergen © Josephin Müller
Ursula Berlinghof © Petra LernhartSebastian Strehler © Tim MüllerSilvia Armbruster © Lalo JodlbauerMadame Bovary Lis Wildmann (c) Mark NoormannMadame Bovary Szenenfoto (c) Mark NoormannMadame Bovary Lis Wildmann (c) Mark Noormann


BIOGRAFIEN

KÜNSTLERISCHE GESAMTLEITUNG Theater Wahlverwandte
Silvia Armbruster studierte an der LMU-München Philiosophie und Germanistik und assistierte währenddessen bei George Tabori und Hans Kresnik. Nach Abschluß des Studiums folgten eigene Inszenierungen, die mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurden, darunter dem Preis der Akademie der Schönen Künste, Frankfurt für „Venus und Adonis“ von Shakespeare, dem Preis der Bayerischen Theatertage 2000 für „Hyänen“, drei Inthega-Plazierungen für „Viel Lärm um Nichts“ von Shakespeare, für „Geschlossene Gesellschaft“ von Sartre und für „Die Legende vom heiligen Trinker“ nach Joseph Roth, sowie mit drei AZ-Sternen für „Wahlverwandtschaften“ nach Goethe, „Zarah 47“ von Peter Lund und für „Hello again“ von Michael LaChiusa.
Silvia Armbruster gelingt es immer wieder, mit ihren Klassiker-Adaptionen, die literarischen Vorlagen lebendig und bewegend auf die Bühne zu bringen und autarke Theaterabende zu kreieren. Für das Tourneetheater THESPISKARREN überzeugte sie zuletzt mit ihrer Dramatisierung von „Die Legende vom heiligen Trinker“ u. a. mit Ernst Konarek und Wolfgang Seidenberg in den Hauptrollen.

DARSTELLER
Lisa Wildmann ist geboren und aufgewachsen in Linz (Österreich).
Sie absolvierte eine Tanzausbildung am renommierten Ballettinstitut Wilk-Mutard. Nach dem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Salzburg, erwarb sie das Schauspieldiplom an der Universität Mozarteum Salzburg. Dort studierte sie parallel auch Regie. Theater und Filmproduktionen erarbeitete sie u. a. mit den Regisseuren Peter Stein, Enrico Lübbe, Volker Lösch und Hasko Weber. Von 1998 bis 2002 war sie am Landestheater in Linz, danach am Theater Bielefeld engagiert, von 2005 bis 2010 Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart. Seither arbeitet sie freiberuflich, u.a. am Schauspielhaus Wien („Kreisky – wer sonst?“), bei den Kunstfestspielen Herrenhausen (Lucia in „Geometrie der Liebe“), am Zimmertheater Heidelberg (Sarah in „Zeitstillstand“) und am Theater Heidelberg (Thea Elvsted in „Hedda Gabler“). Sie arbeitet für Film und Funk uns ist gern gesehener Gast bei diversen Festspielen, u.a. bei den Salzburger Festspielen und den Sommerspielen Melk.

Christian Kaiser stammt aus Zürich und erhielt seine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach drei Jahren am Stadttheater Ingolstadt und zwei Jahren am Jungen Theater Casanova in Essen, wurde er Mitglied 1989 der bremer shakespeare company, wo er fast zehn Jahre spielte und arbeitete. Jetzt wohnt er in Berlin und arbeitet als freier Schauspieler in Berlin, Tübingen, Bremen, Oberhausen, Chur, Winterthur, Nürnberg. Er war zu sehen als Otto in Goethes „Wahlverwandtschaften“, immer wieder als Weiss in „Ganz oder gar nicht“ (Regie von Gerburg Jahnke) und in „Venus und Adonis“. Für die Konzertdirektion Landgraf ist er als Pierre in „Der Vorname“ auf Tournee. Im Januar 2012 inszenierte er „Fisch zu Viert“ für Chur und Bremen und ein Jahr später das Stück „Revanche Mord mit kleinen Fehlern“ am Bremer Kriminal Theater.

Hans Piesbergen wurde 1961 in Stuttgart geboren und wuchs in Wien auf. Nach seiner Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar spielte er in Wien, München, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf bei Regisseuren wie George Tabori, Leander Haußmann und Barrie Kosky. Seit 1993 arbeitet er mit dem kanadischen Regisseur Robert Lepage zusammen, mit dessen produktion „Lipsynch“ er von 2007 bis 2012 auf Welttournee war. Shakespeares Mercutio und Jago gehören genau so zu seinem Repertoire wie Cervantes’ Don Quijote, Jason in Euripides’ „Medea“, Hitler in Taboris Farce „Mein Kampf“ und Eduard in Goethes „Wahlverwandtschaften“. Als Sprecher wirkte er bei über 60 Hörspielen und Hörbüchern mit. Für seine Theaterarbeit wurde er mehrfach in Berlin, Wien und Stuttgart ausgezeichnet.

Ursula Berlinghof wurde in Heidelberg geboren und erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Saarbrücken. Nach verschiedenen Engagements u.a. am Schauspielhaus Kiel, auf Kampnagel in Hamburg, am Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Darmstadt, Stadttheater Heidelberg lebt und arbeitet sie nun freischaffend seit 11 Jahren in München. Unter anderem ist sie seit vielen Jahren Ensemblemitglied am Kleinen Theater Landshut unter Sven Grunert.  Sie arbeitet als Sprecherin für diverse Hörbuchverlage und wirkte in vielen Fernsehproduktionen mit, darunter in SOKO und Polizeiruf 110.

Sebastian Strehler studierte von 2006 bis 2010 im Fach Musical an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in München und beendete seine Ausbildung mit der Rolle des Mark im Musical RENT im Deutschen Theater München (2010). Weiterhin war er von 2007 bis 2010 Ensemblemitglied beim fastfood-Theater München mit dem er 2009 Deutscher Meister im Improvisationstheater wurde. Im gleichen Jahr gewann er den 2. Preis beim Bundeswettbewerb Gesang in der Sparte Chanson. Seit 2010 spielt er im Musical „Ein Sommernachtstraum“ in Hannover Herrenhausen und war bis 2012 Mitglied im Musicalensemble des Theater für Niedersachsen in Hildesheim. Mit dem Theater Wahlverwandte spielte er bereits im Musical „Last five years“ und in „Die Marquise von O“.

Tournee-Theater