Ernst Deutsch Theater, Hamburg
Tyll
Schauspiel von Daniel Kehlmann
Bühnenfassung von Erik Schäffler
Rowohlt Theaterverlag, Hamburg
Nominiert für den INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2023
Mit Erik Schäffler als alter Tyll,
Oliver Hermann, Axel Pätz,
Mignon Remé, Ines Nieri, Frank Jordan,
Rune Jürgensen, Maximilian von Mühlen
Regie: Erik Schäffler
Bühnenbild: Timo von Kriegstein
Kostüme, Masken: Sylvia Wanke
Video: Sylvia Wanke, Manuel Schulte
Musik, Sounds: Markus Voigt
8 Schauspieler*innen spielen die über 40 Rollen
ca. 25. Februar – 25. März 2023
INHALT
Daniel Kehlmanns von der Kritik hymnisch gefeiertes Meisterwerk über eine legendäre historische Figur und eine aus den Fugen geratene Welt auf der Bühne!
Tyll Ulenspiegel – Vagant, Schausteller und Provokateur – wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als einfacher Müllerssohn geboren. Sein Vater, ein heimlicher Magier und Welterforscher, gerät mit der Kirche in Konflikt. Tyll flieht in Begleitung der Bäckerstochter Nele. Auf ihren Wegen durch das von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verheerte Land werden sie Zeugen blutiger Schlachten, erleben Hunger, Armut und religiösen Fanatismus, treffen auf Könige und Königinnen, Mönche und Bauern, Schriftsteller und Drachenforscher. Eines Tages beschließt Tyll, der rätselhafte Gaukler, niemals zu sterben …
„Tyll“ zeichnet die Epoche als barockes Welttheater, als ein kriegerisches Zeitalter, das im kollektiven Bewusstsein als große Menschheitskatastrophe fest verankert ist. Die Schelmenfigur Tyll, die der Überlieferung nach eigentlich gar nicht ins 17. Jahrhundert gehört, wird zum Beobachter und Katalysator der Geschehnisse. Kehlmanns schillerndes Sittengemälde wirft ein Schlaglicht auf unsere Gegenwart. Der Bestsellerautor von „Die Vermessung der Welt“ u. a. zeigt, wie dünn die Decke unserer Zivilisation ist und wie schnell das Morden zur Gewohnheit werden kann. Die enorme Bühnenwirksamkeit des Stoffes hat Regisseur Erik Schäffler mithilfe der dialogisch geschriebenen Romanpassagen brillant herausgearbeitet. Kehlmanns bildgewaltige Sprache findet sich auch in den erzählenden Liedern eines Bänkelsängers wieder. Masken- und Puppenspiel ergänzen das überaus sehenswerte Spektakel.
DANIEL KEHLMANN über die Aktualität seines Romans
Die Welt hat sich, während ich an diesem Buch gearbeitet habe, so verändert (…): Syrien zerfällt nach wie vor, wir haben irrationale Kräfte, die überall nach der Macht greifen, die Aufklärung ist im Augenblick, als politische Macht zumindest, sehr im Rückzug begriffen, und die Religionskriege – etwas, von dem wir wirklich dachten, dass es überwunden ist –, das sieht im Moment weniger überwunden aus denn je. Ich würde sagen, der Roman ist heute gegenwärtiger als er es (…) gewesen wäre, als ich das erste Kapitel geschrieben habe. Und ich sage das nicht erfreut, ich wünschte, es wäre anders.
Zitiert nach Günter Kaindlstorfer, „Der Anarchist mit der Schellenkappe“, deutschlandfunk.de, 21.11.2017
PRESSESTIMMEN
Ein ausgezeichnet besetztes Historienspektakel mit Musik, Tanz, Possen und Puppenspiel
Für all jene Zuschauer, die Abwechslung im Theater schätzen, ist diese Fassung von „Tyll“ ein Geheimtipp für einen gelungenen und spannenden Theaterabend.
GÖTZIS Janine Maier, Vorarlberger Nachrichten, 24.3.2023
Ensemble überzeugt
Das achtköpfige Ensemble leistete Großes, denn jeder Darstellende verkörperte neben seiner jeweiligen Hauptfigur noch mindestens zwei weitere Nebenrollen. Allen voran glänzte Ines Nieri, die ihrer Rolle der unschuldigen Nele viele Facetten mitgab und zu einer starken Frau heranreifen ließ. Ihr ausdrucksstarkes und intensives Spiel zeigte sie selbst in den kleinsten Nebenrollen. Rune Jürgensen als junger Tyll stand ihr als adäquater Partner zur Seite. Den jungen naiven Müllersohn verkörperte er ebenso überzeugend wie den Wahnsinnigen im Wald oder den gegen die Missstände Aufbegehrenden und vom Krieg Gezeichneten. Mignon Remé zeigte ihr wandlungsfähiges Können neben anderem als Tylls Mutter und Königin Elisabeth Stuart. Frank Jordan als Tylls Vater lieferte eine ergreifende Folter- und Hinrichtungsszene.
ASCHAFFENBURG Alexandra Kieser, Main-Echo, 22.3.2023
Erik Schäfflers „Tyll“ überzeugt auf ganzer Linie
Ein feines Beispiel wirklich gelungenem Schauspiels erlebte das Publikum am Montagabend im Scharoun Theater. Zu Gast war das Ensemble des Hamburger Ernst Deutsch Theaters mit einer Bühnenfassung von Daniel Kehlmanns historischem Erfolgsromans „Tyll“ in einer Inszenierung, die bis ins letzte Detail stimmig und überzeugend war. (…) Es war schon eine erstaunliche Leistung, die Schäffler da als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller ablieferte. Er schaffte es, ein unterhaltsames Stück über eine grausame Zeit auf die Bühne zu bringen, ohne dabei auch nur ein bisschen unglaubwürdig zu werden. Es war einfach die perfekte Inszenierung eines Schauspiels, das nicht durch einzelne Glanzlichter überzeugte, sondern von Anfang bis Ende ohne Ausnahme gut war.
WOLFSBURG Robert Stockamp, Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 15.3.2023
Tyll gaukelt sich durchs Leben, um frei zu bleiben
Acht Akteuren gelingt es in 40 Rollen dies auf die Bühne zu bringen, so komödiantisch wie brutal. Ein Lehrstück.
WOLFSBURG Hans Karweik, Wolfsburger Nachrichten, 15.3.2023
Das Spiel ist rasant. Lebensdrama und Historie, die über ihre Zeit hinausstrahlt.
WOLFENBÜTTEL Stephan Querfurth, Braunschweiger Zeitung, 14.3.2023
Von Szene zu Szene fantastische Bilder und Kostüme
Die Hamburger boten große schauspielerische Leistungen und ein unglaubliches Fest zauberhafter Bühnenbilder.
LÜDENSCHEID Thomas Krumm, Lüdenscheider Nachrichten, 10.3.2023
Raffinierte Rollenwechsel, Puppen und Masken: Das Hamburger Ernst Deutsch Theater überzeugt im Kurtheater
Wer sich einließ auf das, was die Hamburger erarbeitet hatten, wurde mit einem packenden, bildmächtigen, eindrucksvoll gespielten Theaterabend belohnt, wie man ihn nicht häufig in der Provinz zu sehen bekommt.
BAD KISSINGEN Gerhild Ahnert, Saale-Zeitung, 8.3.2023
„Tyll“ nach Daniel Kehlmann begeistert gefeiert
In Schäfflers Inszenierung, bei der er stets die Fäden in der Hand hält, darf jede(r) in mehreren Rollen glänzen, ob als Tiere, Landsknechte oder Gesandte, was ohne Ausfall gelingt. (…) Musik und Klang, Video und Licht tragen zur beklemmenden Atmosphäre bei. Ergebnis ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem jeder Ton sitzt und jede Nuance stimmt!
OFFENBACH Markus Terharn, Offenbach-Post, 8.3.2023
Ein großartiges Theatervergnügen
Die Bühnenfassung von Daniel Kehlmanns Roman „Tyll“ in einer Produktion des Ernst-Deutsch-Theaters Hamburg, die das Tourneetheater Thespiskarren am Freitag in der Offenburger Oberrheinhalle aufführte, ist großartig. Erik Schäffler (Produktion und Regie) hat Theater geschaffen, wie man es sich wünscht. Hier wird kein echtes Leben vorgegaukelt, hier werden Illusionen präsentiert, Traumbilder erzeugt, Wahrheiten ausgesprochen in fantastischen, lebenden Tableaus, die viel Freiraum lassen für eigene Bilder im Kopf.
OFFENBURG Jutta Hagedorn, Offenburger Tageblatt, 7.3.2023
Beeindruckend war die Szene der Folterung von Claus (Frank Jordan), bei der brechende Äste das Brechen der Knochen simulierten und synchron mit Claus‘ Schmerzensschreien für Schaudern sorgten.
FULDA Bernd Götte, Fuldaer Zeitung, 4.3.2023
Kehlmanns „Tyll“ als bildgewaltige Bühnenfassung inszeniert
Beeindruckende Masken – vor allem der Drache – die Video-Einspielungen und auch die Musik. Theater in seiner ursprünglichsten Form, chaotisch manchmal, aber immer auch faszinierende Bilder, die haften bleiben.
HAMELN Richard Peter, DEWEZET, 3.3.2023
Erik Schäffler ist als alter Tyll allgegenwärtig auf der Bühne, sogar dann, wenn er nicht spielt. (…) Sein junges Alter Ego ist Rune Jürgensen. Der 38-Jährige aus Eckernförde spielt beeindruckend auf der Klaviatur des unbekümmerten bis zum von kirchlicher Willkür bedrohten Jungen und stellt den Ausbruch zum Revoluzzer überzeugend dar. Seine Gefährtin ist Alina Hidic. Die Kieler Schauspielerin zieht alle Register vom unschuldigen Mädchen über die Hure bis zur selbstbewussten Frau. Die wandlungsfähige Mignon Remé fasziniert im ersten Teil als Tylls resolute Mutter, im zweiten als Elizabeth Stuart und letztlich als Alte. Fein und leicht vergeistigt spielt Frank Jordan Tylls Vater Claus, dessen Verzweiflung unter der Folter das Publikum hörbar anfasste.
NORDERSTEDT Heike Linde-Lembke, Hamburger Abendblatt, 27.2.2023
Feier der Theaterkunst
HAMBURG Jens Fischer, taz. Die Tageszeitung, 4.9.2020
Flottes Historienspektakel
Das fühlt sich gut an, zumal Schäffler und seinen acht Schauspielern, die in rund 40 verschiedenen Rollen brillieren, das Kunststück glückt, Kehlmanns Bestseller in einen rasanten Bühnenmärchenzauber zu verwandeln, dem es trotz der düsteren Umstände des Stationendramas nicht an Witz fehlt. (…) [Ein] exzellent besetztes Historienspektakel mit Musik, Tanz, Possen und Puppenspiel.
HAMBURG Sören Ingwersen, Szene Hamburg, September 2020
Erik Schäffler (…) erzählt hier in kurzen Szenen voll Witz, verblüffender Einfälle und viel buntem Lichteinsatz von dieser deutschen ‚Urkatastrophe‘. Acht Schauspielerinnen und Schauspieler verkörpern (…) 38 Rollen, eine spielerische und logistische Meisterleistung!
HAMBURG (ch), Hamburger Wochenblatt, 26.8.2020
Saftige, pralle, herzerquickend starke Schauspielkunst
Bei Schäffler gibt es gleich zwei Tylls. Einen jungen (Rune Jürgensen) und einen alten (Sven Walser). Beide ganz großartig und unerhört präsent, der eine als hochfahrender Luftikus, der andere als weiser Zyniker mit Narrenkappe. (…)
In Kehlmanns Roman wird viel gestorben. Auf der Bühne des EDT aber tobt das Leben. Endlich wieder Theater!
HAMBURG Isabelle Hofmann, www.kultur-port.de, 25.8.2020
Überbordend und spielfreudig
Es ist ein tolles achtköpfiges Ensemble, das sich hier durch 40 Rollen und allerlei Abenteuer spielt.
HAMBURG Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 22.-23.8.2020
Das berührend-humorvolle Volkstheater-Spektakel steht für den geglückten Start in die neue Spielzeit
Die großartige Truppe – acht Darstellerinnen und Darsteller in rund 40 Rollen – wächst im Ensemblespiel unter Corona-Bedingungen schlicht über sich hinaus.
Ein märchenhaft-fantasievolles Theatererlebnis, das von den (…) Zuschauern mit großem Applaus gefeiert wurde.
HAMBURG Brigitte Scholz, Hamburger Morgenpost, 22./23.8.2020
Über Kehlmanns Roman
Ein Roman, der in eine Zeit zurückgeht, in der sich die Fraktionen des Christentums unerbittlich bekämpften, wirft zweifellos Schlaglichter auf unsere von neuen Religionskriegen heimgesuchte Gegenwart. (…) Religion, die Krieg führt oder den Mächtigen die Vorwände dazu liefert, hat das Recht auf pietätvolle Schonung verwirkt. »Über Glauben muss gelacht werden können«, hat Kehlmann in einem Essay geschrieben. Und sei es das Lachen schwarzer Komik wie in „Tyll“. Komik und Einfühlung – eigentlich Gegensätze – verbinden sich in diesem Roman zur Stärke eines großen Werks.
Wolfgang Schneider, deutschlandfunk.de, 19.11.2017
BIOGRAFIEN
Daniel Kehlmann Autor
Daniel Kehlmann wurde 1975 als Sohn der Schauspielerin Dagmar Mettler und des Regisseurs Michael Kehlmann in München geboren. Beim EURO-STUDIO Landgraf lief Michael Kehlmanns eindrucksvolle, in der Charakterisierung des Sultans Saladin (als gefährlicher, angsteinflößender Herrscher) zukunftsweisende Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ mit Attila Hörbiger in der Titelrolle sowie das Schauspiel „Komm wieder, kleine Sheba!“ des Pulitzerpreisträgers William Inge mit u. a. Inge Meysel, Siegfried Lowitz. Daniel Kehlmanns Großvater ist der expressionistische Schriftsteller Eduard Kehlmann. 1981 zog Daniel mit seiner Familie nach Wien, wo er nach dem Abitur auf einer Jesuitenschule an der Universität Wien Philosophie und Germanistik studierte. 1997 erschien sein Debütroman „Beerholms Vorstellung“, die fiktive Lebensgeschichte des Magiers Arthur Beerholm auf der Suche nach einer höheren, magischen Existenz. Für dieses Erstlingswerk erhielt Kehlmann den Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Da war er gerade 22 Jahre alt. Der erste Roman, mit dem er überregional Aufsehen erregte, war „Ich und Kaminski“ (2003). „Die Vermessung der Welt“ (2005) sein bisher in 40 Sprachen übersetzter, über zwei Millionen Mal verkaufter Bestseller-Roman zählt zu den spektakulärsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur. Zu Publikumsmagneten wurden auch Kehlmanns hoch gelobte Poetik-Vorlesungen (z. B. über Tolkien, Ingeborg Bachmann, Shakespeare, Karl Kraus, Buchner), die er u. a. in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Göttingen hielt. 2012 war er Gastprofessor am German Department der University of New York. Er war Fellow am Cullmann Center for Writers and Scholars der New York Library. Kehlmanns Rezensionen und Essays erschienen und erscheinen in vielen Magazinen und Zeitungen u. a. in Der Spiegel, The Guardian, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung sowie in den (Gegenwarts-) Literaturzeitschriften Volltext und Literaturen. Kehlmann lebt als freier Schriftsteller in Berlin und New York, ist mit einer spanischen Diplomatin verheiratet und hat einen Sohn.
Erik Schäffler Bühnenfassung, Regie
Tyll alt, Vaclaf van Haag
Der 1961 geborene Autor, Schauspieler und Regisseur hat mit dem Episodenroman „Ruhm“ schon einmal eines der Werke des Bestseller-Autors Daniel Kehlmann dramatisiert. Im November 2018 erhielt Erik Schäffler für seine außergewöhnlichen Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens den begehrten Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares. Ein großer Erfolg für Schäffler war auch die u. a. mit den Komponisten Uwe Schade und Heino Sellhorn erarbeitete und von Schäffler inszenierte Adaption des Romanklassikers „Moby Dick“ von Herman Melville. Die Produktion des Hamburger Theater Triebwerk wurde vom ZDF aufgezeichnet und gewann 2000 den Traumspiele-Preis von Nordrhein-Westfalen sowie den renommierten Bayerischen Theaterpreis. In der englischsprachigen Fassung bezauberte sie bei zahlreichen Gastspielen und Tourneen Publikum und Kritik u. a. in Indien, Pakistan, Sri Lanka, England, Schottland (Edinburgh) und den USA. Es folgten weitere Bühnenadaptionen und eigene Stücke, u. a. „Der Musterschüler“ nach Stephen King, Bearbeitungen der Kinderstücke „Kleiner Werwolf“ nach Cornelia Funke und „Ein Freund für Löwe Boltan“ nach Klaus Kordon und Pieter Kunstreich sowie „Der Barfußkönig“, ein Auftragswerk für das Kinder- und Jugendtheater des Landestheaters Tübingen (2008 für den Deutschen Kindertheaterpreis vorgeschlagen). Als festes Mitglied des Hamburger Axensprung Theaters führte Erik Schäffler Regie bei „Weltenbrand“ (2014) und schrieb und inszenierte das Stück „Kampfeinsatz“ (2015) und „Revolution!? Ein Schauspiel über die politischen Umbrüche in Deutschland 1918“, das im Rahmen einer Sonderausstellung am Museum für Hamburgische Geschichte gezeigt wurde. Seit Oktober 2019 folgten Teil 1 und 2 der „Weimar-Trilogie“ über die Weimarer Republik. Für das Ernst Deutsch Theater schrieb und inszenierte er 2022 „Umschlagplatz der Träume“, ein Hamburger Theaterstück über 150 Jahre Hafengeschichte. Als Schauspieler war der gebürtige Schwabe und Wahl-Hamburger u. a. am Landestheater Tübingen sowie 2009-2013 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert. 25 Jahre lang spielte er den Teufel im Hamburger „Jedermann“ und führte mehr als zehn Jahre auch die Wiederaufnahme-Regie. 2006-2012 war er am Schmidt´s Tivoli in Hamburg im Solostück „Caveman“ zu sehen. Als Gast war er u. a. als Kaleu in „Das Boot“ und als Herbert Wehner in „Demokratie“ von Michael Frayn am Ernst Deutsch Theater Hamburg, in „Nachttankstelle“ am St. Pauli Theater Hamburg sowie in „Darüber reden“ von Julian Barnes am Hamburger Winterhuder Fährhaus und als Rabinovicz in „Das Urteil“ auf Tournee engagiert. Auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen wirkte Erik Schäffler mit, darunter beliebte Krimireihen wie „Tatort“, „Großstadtrevier“ und „Notruf Hafenkante“. Auf der großen Leinwand war er 2015 in dem Kinofilm „Riverbanks“ von Panos Karkanevatos zu erleben. Neben seiner Tätigkeit als Theater-, TV- und Filmschauspieler, Regisseur und Autor ist Erik Schäffler ein gefragter Synchronsprecher, der neben Jean-Claude Van Damme, John Malkovich und Jason Isaacs u. a. Jonathan Pangborn („Dr. Strange“), Jeremy Clarkson („Top Gear“, „The Grand Tour, „Clarksons Farm“) und Tommy Lascelles („The Crown“) seine Stimme leiht.
Rune Jürgensen Tyll jung u. a.
Der 1984 in Eckernförde geborene Rune Jürgensen erlernte sein Handwerk am Hamburger Schauspiel-Studio Frese. Schon während seiner Ausbildung übernahm er u.a. die Rolle des Schülers Husemann in einer Bühnenfassung der „Feuerzangenbowle“ nach Heinrich Spoerl am Altonaer Theater. Dort war er 2011 auch in verschiedenen Rollen in „Neue Vahr Süd“ nach dem gleichnachmigen Roman von Sven Regener zu sehen. Seit seinem Abschluss im Jahr 2009 ist er als freiberuflicher Schauspieler an mehreren Theatern und für verschiedenste Projekte der freien Szene tätig. Von 2013 bis 2014 war er festes Ensemblemitglied der Bremer Shakespeare Company und spielte in den Inszenierungen „Eurydike trennt sich“, „Komödie der Irrungen“ sowie „Shakespeares Könige. Mord. Macht. Tod.“ mit. Seit 2011 führten ihn immer wieder Engagements ans Hamburger Ernst Deutsch Theater. So war er von 2011 bis 2019 u. a. in „Der kleine Vampir“ nach Angela Sommer-Bodenburg zu sehen, 2017 in „Die Welle“ nach einem Roman von Morton Rhue, 2018 in Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“, 2019 in „Weißer Raum“ von Lars Werner sowie ebenfalls 2019 in „Pension Schöller“ von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs. Seit 2019 ist er Mitglied der Theatergruppe Sexy Theatermenschen. In der mit dem 1. INTHEGA-Preis 2022 ausgezeichneten Schauspielproduktion „Dinge, die ich sicher weiß“ ist Rune Jürgensen ebenfalls auf Gastspielreise beim Tournee-Theater THESPISKARREN zu erleben.
Mignon Remé Elisabeth, Alte, Agneta
Nach ihrer Schauspielausbildung in Hamburg und New York spielte die gebürtige Hamburgerin u. a. in „Der Hamburger Jedermann“ und in „Sonyboys“ beim steirischen Herbst in Graz. Sie ist Gründungsmitglied der Improvisationstheatergruppe hidden shakespeare, mit welcher sie regelmäßig in Hamburg sowie auf internationalen Festivals auftritt. Sie produziert preisgekrönte Filme mit der Produktionsfirma HIDDEN HITCHCOCK, in denen sie auch selbst spielt (u. a.„Landjaeger“, 2022 und „Heiligabend mit Hase“, 2012). Sie wirkt in der Weimar-Trilogie des Axensprung-Theaters („Gier“, „Vulkan“ und „Ruin“) mit, spielt in „Umschlagplatz der Träume“ am Ernst Deutsch Theater in Hamburg und inszeniert und spielt am Theater Combinale in Lübeck. Des Weiteren ist sie regelmäßig in TV- und Filmproduktionen zu sehen.
Ines Nieri Nele, Mädchen u . a.
Ines Nieri spielte bereits als Kind in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. So übernahm sie u. a. die Hauptrolle in dem Kinofilm „Der Mistkerl“ (2001) sowie in „Ein Yeti zum Verlieben“ (2001), „Der Liebe entgegen“ (2002), „Das Duo“ (2003/ 2008), „Der Untergang der Pamir“ (2005) und in „Die Pfefferkörner“ (2000) und „Großstadtrevier“ (2003). Auf der Bühne stand sie 1999 erstmals in Luk Percevals Inszenierung „Schlachten!“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2012 absolvierte sie ihr Schauspielstudium in Hamburg und ist seitdem nicht nur regelmäßig auf diversen Bühnen zu sehen, sondern auch als Synchronsprecherin tätig. 2019 erschien ihr erstes Hörbuch „Im Himmel gibt es einen Bahnhof“. Am Ernst Deutsch Theater war sie u. a. 2014 in „Jumpy“, in „Was ihr wollt“, „1984“, „Onkel Wanja“, „Die Mitschuldigen“ und „The Wanderers“ zu sehen.
Für Ihre Darstellung der Nele in „Tyll“ erhielt Ines Nieri 2021 den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares in der Kategorie Herausragende Darstellerin.
Frank Jordan Claus, Jakob I., Olearius u. a.
Frank Jordan absolvierte 1991 seine Schauspielausbildung in Hamburg. Nach zwei Jahren am Hessischen Landestheater Marburg ist er seit 1994 als freischaffender Schauspieler tätig. Am Ernst Deutsch Theater gastierte er seitdem in zahlreichen Rollen u.a. in „Des Teufels General“, „Anne- Das Tagebuch der Anne Frank“, „Der eingebildete Kranke“, „1984“, „Demokratie“ und „Weißer Raum“, sowie in „Tyll“, „Umschlagplatz der Träume“ und 2022 in der Operette nach Jaques Offenbach „Die Großherzogin von Gerolstein“. Weitere Stationen seiner Theaterkarriere waren neben Marburg, Aachen, Köln, Schwerin, Berlin und Bremen u. a. auch die Festspiele in Bad Hersfeld, Jagsthausen und Feuchtwangen. Neben zahlreichen Episoden- und Hauptrollen für TV-Produktionen ist er ein gefragter Hörspiel- und Synchronsprecher.
Maximilian von Mühlen Friedrich V. u. a.
Der 1982 geborene Kölner absolvierte sein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern. Im Zuge seiner Ausbildung setzte er Schwerpunkte in Akrobatik, Tanz und Bewegung. Die Arbeit mit dem Körper bezeichnet er als einen wichtigen Bestandteil seines Schaffens. 2012 spielte Maximilian von Mühlen am Theater Basel in „Triptychon eines seltsamen Gefühls“ von Beatrice Fleischlin in der Regie von Elias Perrig und Antje Schupp. Ab 2013 war er als freischaffender Schauspieler auf verschiedenen Bühnen im Raum Köln/ Bonn tätig und spielte u. a. in „Des Teufels General“ von Zuckmayer (2014) und Goethes „Faust I“ (2016) am Theater Tiefrot und in „Die Jungfrau von Orléans – HIMMEL HÖLLE UFERMASCHINE # 2“ nach Schiller in der Regie von Kristóf Szabó (2018). Seit 2016 ist er Mitglied des F.A.C.E. mixed media Ensembles Köln (Ltg. Kristóf Szabó). In der mit dem 1. INTHEGA-Preis 2022 ausgezeichneten Schauspielproduktion „Dinge, die ich sicher weiß“ ist Maximilian von Mühlen ebenfalls auf Gastspielreise beim Tournee-Theater THESPISKARREN zu erleben.
Oliver Hermann Kircher, Pirmin u. a.
Oliver Hermann studierte Schauspiel in Hamburg und St. Petersburg. Erste Stationen seiner Karriere waren das Theater Bremen sowie das Deutsche Schauspielhaus. Von 1991 bis 1994 war er am Stadttheater Hildesheim engagiert. 1995 kehrte er nach Hamburg zurück und spielte dort an den Hamburger Kammerspielen sowie im Musical „Buddy Holly“. 1996 bis 1999 übernahm er die Rolle des Uwe Carstens in der Fernsehserie „Alphateam“. Neben zahlreichen Episodenrollen in TV-Produktionen war er von 2000 bis 2018 Ensemblemitglied beim „Hamburger Jedermann“. 2013 war er Gründer und ist seitdem Teil des Axensprung Theaters, mit dem er inzwischen zahlreiche Produktionen verwirklicht hat.
Axel Pätz Bänkelsänger, Esel u. a.
Axel Pätz wurde 1956 geboren und tourt seit mehreren Jahren als Musikkabarettist mit eigenen Liedern und satirischen Texten durch den deutschsprachigen Raum. Er avancierte zum Shooting-Star der deutschen Kabarett-Szene und wurde mit Kabarett- und Kleinkunstpreisen überhäuft. Als erfahrener Vater und Weltkenner ist Axel Pätz den kleinen und großen Absurditäten des täglichen Lebens auf der Spur. Mit seinen Soloprogrammen bespielt er u. a. die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, das Kom(m)ödchen in Düsseldorf, Die Wühlmäuse in Berlin oder Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg. Im Fernsehen ist er u. a. zu Gast im WDR bei „Mitternachtsspitzen“, beim BR in „Schlachthof “, beim SR bei „Alfons und Gäste“ und bei „Nuhr“ in der ARD. Regelmäßig ist er im Theaterschiff Hamburg zu erleben.